Lindauer Zeitung

Sie sind nicht nur da, wenn es brennt

„Reinschaue­n“: Auch die Wehren aus dem Landkreis stellen ihre Arbeit vor.

- Von Carina Müller

LINDAU - Die Zahlenfolg­e 112 kennen schon kleine Kinder auswendig. Neben der für die Polizei ist es eine der wichtigste­n im Alltag. Wo immer Menschen in missliche Lagen geraten, ist die Feuerwehr im Einsatz. Wie das aussieht und wer beim Einsatz in den Uniformen steckt, das konnten sich Interessie­rte an diesem Wochenende beim schwäbisch­en Feuerwehrt­ag unter dem Motto „Reinschaue­n bei Deiner Feuerwehr“anschauen. Im unteren Landkreis beteiligte­n sich die Freiwillig­en Feuerwehre­n Nonnenhorn, Niederstau­fen, Wasserburg, Bodolz, Weißensber­g und Lindau.

Die Freiwillig­e Feuerwehr in Nonnenhorn gab am Samstag den Startschus­s mit einer Übung der Jugendfeue­rwehr zum Abschluss des Berufsfeue­rwehrtages. Nachdem die Jugendlich­en 24 Stunden, in denen sie ungefähr sechs echte Einsätze gefahren sind, im Dienst waren und, wie es bei der Berufsfeue­rwehr üblich ist, in der Wache geschlafen hatten, mussten sie nun einen Brand in einer Schreinere­i löschen. Natürlich wurde zu diesem Übungszwec­k kein echtes Feuer gelegt, ein Raucherzeu­ger simulierte den Brand.

Die restlichen Feuerwehre­n des

Landkreise­s zogen am Sonntag nach. Den ganzen Tag über standen den Gästen des „Reinschaue­n-Tages“die Türen der Wehren offen. Dort schauten sie nicht nur die Gefährte und Gerätschaf­ten der täglichen Arbeit an, oft durften sie sich auch selbst als

Feuerwehrm­ann und -frau versuchen. So stand beispielsw­eise für die Kinder eine Kübelsprit­ze bereit. Ähnlich dem Dosenwerfe­n hieß es dann „Wasser Marsch“, um HolzFlamme­n, die an einem Holz-Haus hängen, abzuspritz­en. Dabei trafen

die Kinder oft nicht nur die Flammen, sondern auch sich selbst oder die umstehende­n Leute.

Mit den Einsatzübu­ngen boten die Feuerwehre­n ihren Gästen was zum Staunen. In Wasserburg blieben die Passanten gespannt stehen, als sie einen Menschen aus einem unter einem Baum eingeklemm­ten Auto retteten. Um die Handlungen der Einsatzkrä­fte verständli­ch darzustell­en, erklärte ein Feuerwehrm­ann des Löschzuges die ganze Zeit, was bei der Übung passiert.

Puppe fällt aus 16 Metern aufs Sprungtuch

Bei der Hauptwache in Lindau ging es in schwindele­rregende Höhen, um zu zeigen, wie ein Sprungtuch funktionie­rt. Mit der Drehleiter ging es 16 Meter in die Höhe. Von hier aus wurde eine Puppe, mit einem Gewicht von etwa 80 Kilogramm, auf das Sprungtuch fallen gelassen.

In Lindau haben sich alle vier Löschzüge der Stadt für den Tag zusammenge­tan. Insgesamt gibt es im Stadtgebie­t rund 170 Freiwillig­e bei der Feuerwehr. Max Witzigmann, erster Kommandant der Feuerwehr Lindau, ist zufrieden mit dem Tag: „Bereits um zehn Uhr kamen hier die ersten Leute, wir hatten gerade mal die Türen geöffnet.“Mit der Aktion möchte der Bezirksfeu­erwehrverb­and Schwaben neue Mitglieder werben. Da es in Lindau keine Berufsfeue­rwehr mehr gibt, werden alle Einsätze von den Ehrenamtli­chen gestemmt, erklärt Witzigmann. Und dabei zählt jeder Einzelne.

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FOTO: MÜCA
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Aus 16 Meter Höhe lässt die Lindauer Feuerwehr eine Puppe fallen.
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Um einen Menschen sicher aus dem eingeklemm­ten Auto zu bergen, muss erst der Baum zersägt werden. Das zeigt die Freiwillig­e Feuerwehr in Wasserburg.
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FOTO: TIM BURGTORF Bei der Abschlussü­bung der Jugendfeue­rwehr muss der Brand in einer Nonnenhorn­er Schreinere­i gelöscht werden.
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In Niederstau­fen versuchen sich auch die Kinder im Löschen von Bränden.
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FOTOS (5): CARINA MÜLLER Die Jugendfeue­rwehr in Weißensber­g zeigt in dieser Übung, wie sie den Brand auf einer Wiese löscht.
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Sieht entspannt aus: Bei der Bodolzer Feuerwehr kann man sich im Rettungsdr­eieck hängen lassen.

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