Prinz Harry auf Dianas Spuren
Wie seine verstorbene Mutter besucht der Herzog von Sussex die Minenfelder in Angola
JOHANNESBURG (dpa) - In Angolas Minenfeldern rund um Dirico, im Südosten des afrikanischen Landes, steht alles bereit für royalen Besuch. In einem Camp der Sprengmeister der britischen Wohltätigkeitsorganisation Halo Trust wird Prinz Harry selbst am kommenden Freitag eines der tödlichen Kriegsrelikte zerstören, die nach einem jahrelangen blutigen Konflikt noch immer zu Tausenden im Boden des Landes schlummern. Bei seiner am heutigen Montag beginnenden Afrikareise begibt sich der Herzog von Sussex, so sein offizieller Titel, nicht nur auf explosives, sondern auch auf hochemotionales Terrain. Denn er wandelt dabei auf den Spuren seiner bei einem Unfall verstorbenen Mutter, Prinzessin Diana.
Im Januar 1997 schritt sie mit einer Splitterschutzweste und einem Schutzvisier vor dem Gesicht durch ein gesichertes Minenfeld bei der Stadt Huambo. Die Bilder von ihr gingen um die Welt und machten auf den Missstand aufmerksam, der auch heute noch ein enormes Problem für die Bevölkerung darstellt. Prinz Harry (35) wird denselben Ort mit demselben Sprengmeister besuchen, der seine Mutter einst begleitete. Das Orthopädiezentrum für die vielen von Minen verstümmelten Menschen, das Diana einst besuchte, soll nun nach ihr benannt werden – eine späte Verbeugung vor ihrem Engagement für einen Minen-Bann.
Harry will den Stab seiner Mutter aufnehmen und ein neues HaloTrust-Projekt starten. Zugleich will er sich davon überzeugen, wie in der einst hochgefährlichen Region um Huambo nach der Beseitigung der Landminen heute wieder die Normalität des Alltags eingekehrt ist.
Das südliche Afrika sei in den vergangenen 20 Jahren zu seiner zweiten Heimat geworden, schrieb Prinz Harry im Vorfeld seiner jüngsten Reise auf den Kontinent. Seit seinem 13. Lebensjahr war er regelmäßig dort, machte eine Art Praktikum in den Bergen Lesothos, engagierte sich in verschiedenen Umwelt- und Tierschutzprojekten der Region und ist Schirmherr einer Organisation, die sich in Botsuana für den Schutz der Nashörner einsetzt.
Auch diesmal stehen diverse Umweltprojekte auf dem Programm. Während seine Frau Meghan mit dem kleinen Archie im Umfeld von Kapstadt bleibt und dort an diversen Veranstaltungen teilnimmt, wird Harry neben Angola die Staaten Botsuana und Malawi besuchen. Von der Rangerausbildung bis zu einem grenzüberschreitenden Nationalparkprojekt reicht die Spanne. Dennoch wird diesmal alles anders sein, wenn er heute in der südafrikanischen Touristenmetropole Kapstadt seine zehntägige Reise beginnt – nicht nur, weil Archie Harrison Mountbatten-Windsor, der kleine Sohn von Harry und Meghan (38), dabei sein wird.
Es ist die erste offizielle Reise der jungen Familie überhaupt, teilte der Palast mit. Ob es Zufall ist? Britische Medien spekulieren jedenfalls, dass Harry und Meghan zeitweise Großbritannien verlassen und nach Afrika ziehen könnten. Denn dieser Kontinent hat es Harry wie auch Meghan angetan. Sie unterstützen dort Projekte. Und bei einer Afrikareise waren sich die beiden nach eigenen Angaben nähergekommen. „Wir kampierten unter den Sternen“, schwärmte der Prinz.
Gestern feierten Harry und Meghan noch in Rom die Hochzeit der Designerin Misha Nonoo mit dem Unternehmer Mikey Hess. Die Modeschöpferin soll Harry und Meghan einst miteinander bekannt gemacht haben und gilt als enge Freundin der Herzogin von Sussex. Laut italienischer Medien fand der Auftakt der Feier am Freitag in der prächtigen Villa Aurelia mit Blick auf Rom statt und ging am Samstag in den römischen Filmstudios Cinecittà weiter.