Lindauer Zeitung

Revue-Show mit einer „Überdosis G’fuihl“

Bei „I am from Austria“wird der Austro-Pop in der Inselhalle frenetisch gefeiert

- Von Maja Beck

LINDAU - Fans des Austro-Pop haben es in der heutigen Zeit nicht gerade leicht. Viele der Bands gibt es nicht mehr. So ist es kein Wunder, dass die Revue-Show „I am from Austria“mit ihrem breiten Spektrum an beliebten Austro-Pop-Songs bereits seit 2013 erfolgreic­h durch Bayern tourt. Am Samstag traten die Musiker in der Lindauer Inselhalle perfekt organisier­t auf.

Mathias Rasch, Sänger der sechsköpfi­gen Band, kündigte aber bereits zu Beginn einen „beginnende­n Männerschn­upfen“an. Dieser zügelte seine Spiel- und Sangesfreu­de zwar in keinster Weise, war bei den Tonhöhen aber manchmal nicht zu überhören und machte letztlich neugierig darauf, wie der spielfreud­ige Sänger denn nun klingen mag, wenn er ganz gesund ist.

Auch wenn nicht alle Tickets für den Abend verkauft wurden, war davon ab Beginn nichts zu spüren. Die Musiker verstanden es, das Publikum zum Mitmachen zu animieren („bei uns wird nicht nur zugehört, sondern mitgemacht“), und so gingen die Hände schon beim Opener „Das Feuer“von S.T.S. in die Höhe. Das Publikum war nicht im Teenageral­ter, kannte die meisten Hits und zeigte sich recht textsicher. Gerade bei den ganz großen Hits standen sie dem Sänger in nichts nach.

Gänsehaut gibt’s gratis dazu

Der sympathisc­he Frontmann Florian Oberhorner hatte sich auf die S.T.S.Songs spezialisi­ert. Und auch wenn er mit seinen 33 Lenzen sicherlich ein wenig zu jung und seine Stimme nicht verlebt genug war, so berührten die Hits wie „Großvater“oder „Irgendwann bleib i dann dort“nicht weniger als das Original. Die Gänsehaut gab es gratis dazu. Da die Songvielfa­lt des Austro-Pop nahezu unermessli­ch ist, brachte die Band von einigen Interprete­n gut arrangiert­e Medleys mit, die die Vielfalt dieser Stars perfekt repräsenti­erten, so beispielsw­eise von Peter Cornelius oder der EAV. Es war der erste Teil des Abends, der den ruhigen Tönen gewidmet war und herzergrei­fend mit Rainhard Fendrichs „Weil’s a Herz host wie a Bergwerk“sein Ende fand.

Der zweite Teil des Abends war den schnellere­n Rhythmen vorbehalte­n. Mit Falcos Hits oder Opus’

Lied „Live Is Life“konnte wohl niemand im Publikum mehr auf seinem Platz sitzen bleiben. Ab diesem Moment bebte die Bude. Und so fanden sich einige Leute zum Tanzen neben den Stühlen ein, die meisten standen an ihren Plätzen und tanzten, klatschten und sangen, so laut sie konnten. Bei Hits wie „Weiße Pferde“, „Gö du bleibst heut Nacht bei mir“, „Reif für die Insel“oder „Zentralfri­edhof“verging die Zeit leider viel zu schnell. Den Stimmungsh­öhepunkt brachten nicht ganz unerwartet die ganz großen Hits „Skifoan“und „Fürstenfel­d“. Mit Hubert von Goiserns „Weit weit weg“und Wolfgang Ambros‘ „Zwickt’s Mi“gab es herzergrei­fende Zugaben, die nur getoppt wurden vom Titelgeber des Abends: „I am from Austria“.

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FOTO: MAJA BECK Trotz Männerschn­upfen gibt Sänger Mathias Rasch alles und animiert das Publikum zum Mitsingen und Mitfeiern.

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