Neuen OB und Stadtrat wählen
Zu „SPD-Fraktion spricht sich für Gartenschau aus“, Lindauer Zeitung vom 15. November:
War gestern noch auch eine Absage der Gartenschau bei den Genossen denkbar, (ohne Bedingungen!) so ist das einen Tag später nicht mehr der Fall. Zur Gartenschau steht man in Treue fest, wie in allen anderen Unternehmungen ihres SPD-OB, der laut Aussage der CSU ihr „bester Mann“ist.
Tatsächlich ist ein ergebnisoffener Dialog ohne den selbst auferlegten Zeitdruck durch die Gartenschau nur dann möglich, wenn man sich dafür Zeit nimmt.
Es ist kaum zu erwarten, dass sich die gleichen Gruppierungen im Stadtrat, die in Nibelungentreue fest, kritiklos ihrem Macher-OB gefolgt sind, sich nun nach der Klatsche beim Bürgerbegehren schon darüber im Klaren sind, dass sie mit diesen Entscheidungen nicht die Mehrheit ihrer Bürger repräsentierten.
Die Lindauer sind in der glücklichen Lage, dass sie einen neuen OB und Stadtrat wählen dürfen. Eine gute Gelegenheit, Wahlprüfsteine zu den bestehenden bzw. schon absehbaren künftigen Problemen zu benennen. Wenn Frau Dorfmüller von den Parkhausgegnern schon die Finanzierbarkeit ihrer Vorschläge fordert, dann darf man auch nach dem Finanzplan des nun abgelehnten Parkhauses mit Hotel fragen, welches unter Zeitdruck durchgewinkt werden sollte, um wieder Investoren ins Geschäft zu bringen.
Der Arbeiterpartei sind nicht nur die Arbeiter abhanden gekommen, sie macht sich auch als Interessenvertretung des Normalbürgers unglaubwürdig, wenn sie sich noch am Tag vor der Wahl mit vier anderen Gruppierungen auf einem Flyer als Retter der Insel aufschwingen – zum Preis einer offensichtlichen Stadtverschandelung.
Adolf Tiedemann,
Lindau