Lindauer Zeitung

„Saublöde Fehler“und die Kondition

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Von Thorsten Kern

Rich Chernomaz

as am Sonntagabe­nd in der CHG-Arena ansprach, darf durchaus als Kritik an seinem Vorgänger interpreti­ert werden. Nach der völlig vermeidbar­en 3:4-Niederlage der Ravensburg Towerstars in der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen die soliden, aber zumeist eher harmlosen Eispiraten Crimmitsch­au, sprach Chernomaz über die Kondition seiner Spieler. Die gefällt ihm gar nicht.

Tomek Valtonen

„Ich glaube, einige unserer Schlüssels­pieler sind nicht fit genug“, meinte der Kanadier. „In beiden Spielen hatten wir in den letzten zehn Minuten des letzten Drittels kein Benzin mehr im Tank. Jetzt ist es mein Job, mit den Jungs zu arbeiten.“Namen nannte Chernomaz keine. Für jeden in der Arena war jedoch ersichtlic­h, wen er meinte. Von

und Kapitän muss mehr kommen. Wie in vielen bisherigen Saisonspie­len galt auch am Sonntag: Nur überzeugt regelmäßig. Gegen Crimmitsch­au hatte auch gute Szenen. Dass allerdings die Gäste zwei Punkte mit nach Hause nahmen, obwohl

Driendl, Jakub Svoboda Vincenz Mayer

David Zucker Thomas Merl Andreas

sie mit 0:2 zurücklage­n und die offizielle Statistik 55:24 Schüsse für die Towerstars aufwies, verdeutlic­ht: Vor dem gegnerisch­en Tor liegt bei den Towerstars einiges im Argen.

Ein Beweis für die Abschlusss­chwäche lieferte im Penaltysch­ießen. Sein Versuch misslang völlig, auf der Bank donnerte der Stürmer seinen Schläger zur Seite und schüttelte den Kopf. Er wusste selber, dass dieser Versuch gar nichts

Robin Just

war. Doch es lag nicht allein an Just, der am Wochenende zwei Tore schoss und eins vorbereite­te. Auch

vergab sehr gute Chancen, ebenso mal wieder Jakub Svoboda. Das kann natürlich an der Fitness – körperlich und geistig – liegen. Vielleicht reicht tatsächlic­h bei dem einen oder anderen mal ein glückliche­s Tor, um den im Sport so oft zitierten Knoten platzen zu lassen. Vielleicht liegt es auch nur an den Spielern und überhaupt nicht am

Thomas Brandl

Trainer. Noch ein Zitat von Chernomaz zeigt aber, wie es um das Innenleben der Towerstars derzeit bestellt ist. „Sie müssen einen freien Kopf haben und sagen: Ja, Rich ist korrekt“, meinte der neue, alte Trainer. „Auf und neben dem Eis müssen wir hart arbeiten.“

Nach vier Niederlage­n in Folge, die letzten drei nach Verlängeru­ng oder Penaltysch­ießen, liegen die Towerstars in der DEL2-Tabelle nur noch auf Rang acht. „Wir haben zu viele saublöde Fehler gemacht und waren undiszipli­niert“, ärgerte sich Chernomaz. Das Positive ist, dass der Vorsprung auf den Tabellenel­ften Crimmitsch­au elf Punkte beträgt. Für die Pre-Play-offs würde es derzeit reichen. Der Überraschu­ngsdritte Tölzer Löwen hat nur fünf Punkte mehr als Ravensburg – Kassel als Spitzenrei­ter dagegen zwölf. In den kommenden drei Spielen in Weißwasser, gegen Bayreuth und in Landshut müssen die Ravensburg­er dringend punkten. Denn danach geht es hintereina­nder gegen die Topteams Kassel, Heilbronn und Bad Nauheim.

Chernomaz muss seine Mannschaft auf Kurs bringen. Er muss das schaffen, was Crimmitsch­aus Trainer geschafft hat. „Wir hatten einen schweren Anfang, jetzt läuft es“, sagte der Ex-Towerstars­Trainer. „Ich hoffe, der Trend geht so weiter.“Entgegenge­setzt ist dagegen der Trend bei den Towerstars.

Dany Naud

 ?? FOTO: FELIX KÄSTLE ?? Der Towerstars-Topscorer David Zucker ist in guter Form, Robin Just (Nummer 17) hat dagegen Höhen und Tiefen.
FOTO: FELIX KÄSTLE Der Towerstars-Topscorer David Zucker ist in guter Form, Robin Just (Nummer 17) hat dagegen Höhen und Tiefen.
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