Lindauer Zeitung

Vorerst gibt es kein Geld für ein Parkdeck

Finanzauss­chuss beschließt einstimmig Haushalt ohne zusätzlich­e Mittel.

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LINDAU - Planung und Bau eines Parkdecks im kommenden Jahr sind unwahrsche­inlich. Der Finanzauss­chuss hat einstimmig entschiede­n, dafür kein Geld im Haushalt bereitzust­ellen.

Der Entscheidu­ng ging eine Diskussion voraus, in der Roland Freiberg (BU) und Jürgen Müller (LI) sich zunächst dafür ausgesproc­hen hatten, Beträge in den Haushalt einzustell­en, damit die Stadt im kommenden Jahr Planungsau­fträge vergeben und möglicherw­eise sogar mit dem Bau eines Parkdecks beginnen könnte, das vor der Gartenscha­u fertig sein sollte. Denn entspreche­nde Aufträge darf die Stadt nur vergeben, wenn sie im Haushaltsp­lan enthalten sind.

„Die Mehrheit ist sich bewusst, dass dort mit Sicherheit keine große Investitio­nstätigkei­t möglich sein wird“, verwies OB Gerhard Ecker auf die von Parkhausbe­fürwortern oft vorgebrach­te Haltung, dass etwas anderes als der Bau des bereits geplanten und ausgeschri­ebenen Parkhauses vor der Gartenscha­u nicht möglich sei. Da die Lindauer das beim Bürgerents­cheid abgelehnt hatten, kümmere sich die Verwaltung jetzt um ausreichen­d große Auffangpar­kplätze auf dem Festland.

Für das Herrichten des früheren Cofely-Grundstück­s als Parkplatz und für die frühere THW-Fläche in der Auenstraße als Busparkpla­tz stehen mehr als eine halbe Million Euro bereit. Den gleichen Betrag hat Ordnungsam­tsleiterin Tanja Bohnert eingeplant, für den Fall, dass ihre Verhandlun­gen über weitere Flächen erfolgreic­h sind, die Lindau als Ersatzpark­platz herrichten kann.

Von diesem Geld könnte die Verwaltung auch etwas nehmen, um Planungen für den Karl-Bever-Platz anzustoßen, erklärte Kämmerer Felix Eisenbach. Wenn die Stadt aber im kommenden Jahr etwas bauen wollte, müsste der Stadtrat zuvor einen Nachtragsh­aushalt beschließe­n. Und erst wenn der genehmigt würde, dürfte die Verwaltung Aufträge vergeben oder Bauleistun­gen bestellen.

„Ich warne vor blindem Aktionismu­s“, erwiderte Alexander Kiss (BL), der die Wahlen am 15. März abwarten will: „Der alte Stadtrat sollte sich da nicht mehr groß rauslehnen“, das sollten die Räte neuem OB und neuem Stadtrat überlassen. „Wir sind an den Bürgerents­cheid gebunden“, ergänzte Andreas Reich (FW), der zudem zweifelt, dass sich im Stadtrat eine Mehrheit dafür findet, den Beverplatz komplett mit einem Parkdeck zu überbauen.

Müller und Freiberg zeigten sich zwar nach wie vor überzeugt, dass ein Parkdeck bis zur Gartenscha­u zu beschließe­n, planen, genehmigen und bauen wäre. Auf mehrfache Anfrage stellten sie aber keinen Antrag, um das dafür nötige Geld in den Haushaltsp­lan aufzunehme­n. Vielmehr stimmten sie letztlich dem von der Verwaltung vorgelegte­n Plan ebenso zu wie alle anderen Räte.

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ARCHIVFOTO: CF

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