Aus Stallgebäuden werden Wohnhäuser
Mehrfamilienhaus in Hattnau darf gebaut werden
WASSERBURG (isa) – Der Wasserburger Bau- und Umweltausschuss hat einem Bauvorhaben in Hattnau zugestimmt, bei dem der Eigentümer nicht mehr genutzte landwirtschaftliche Gebäude abreißen und stattdessen ein Mehrfamilienhaus mit zehn Wohnungen errichten will.
Von den zwanzig Stellplätzen, die er nachweisen muss, bringt er vier in zwei Doppelgaragen unter und sechs in einem Carport. Ein Bauvorhaben, das Ausschussmitglied Stephan Demmerer (Unabhängige Liste Wasserburg) nicht mit seiner Stimme unterstützte. Gab er doch zu bedenken:
„In unserer Legislaturperiode hat sich dieser Bereich stark verändert.“An der Stelle des ehemaligen Gasthofs Adler stünde heute ein großes Mehrfamilienhaus. Jetzt würden weitere typische Gebäude abgerissen und es entstehe ein weiterer gesichtsloser, weißer Wohnblock. „Ich bin entschieden dagegen.“
Bürgermeister Thomas Kleinschmidt erinnerte daran, dass die Verwaltung damals vorgeschlagen habe, das Gebiet mit einem Bebauungsplan überplanen zu lassen. Dieser hätte 39 000 Euro kosten sollen, was es dem Gremium nicht wert war.
Jetzt einen Bebauungsplan aufzustellen, nachdem schon Tatsachen geschaffen wurden, hätte zur Folge, dass damit nur Kleinigkeiten geregelt werden könnten. „Der Zug ist abgefahren“, machte er deutlich.
Walter Witzigmann (Freie Bürgerschaft Wasserburg) erklärte, dass diese Entwicklung dem Strukturwandel, im Rahmen dessen immer mehr landwirtschaftliche Betriebe aufgeben würden, geschuldet sei. Übrig blieben die oftmals ammoniakverseuchten Stadel, die zu sanieren und in Wohnhäuser umzuwandeln, schlichtweg nicht möglich sei.