KarlBeverPlatz soll Parkplatz bleiben
Räte sollen beschließen, wer künftig noch vor der Insel parken darf.
LINDAU Der KarlBeverPlatz soll als Parkplatz weiter jedermann offen stehen. Das schlägt die Verwaltung vor. Allerdings soll es dort keine Tagestickets mehr geben. Und der Stundentarif soll teurer werden. Am Dienstag soll der Hauptausschuss entscheiden.
Anders als bisher beschlossen, steht nach dem Bürgerentscheid weiterhin der KarlBeverPlatz als Parkplatz zur Verfügung – zumindest so lange, bis der Stadtrat eine andere Nutzung oder Bebauung beschließt. Das bedeutet, dass es im kommenden Jahr für die Insel etwa 320 Stellplätze mehr gibt als bisher gedacht, wie Tanja Bohnert vom Bürger und Rechtsamt, Kai Kattau als Leiter der Mobilitätsplanung und Chefstadtplaner Kay Koschka in der Sitzungsvorlage für den Hauptausschuss erläutern.
Bisher ist der Beverplatz aber in den Beschlüssen für das Parkraumkonzept 2020 nicht enthalten, weil Verwaltung und Ratsmehrheit davon ausgegangen sind, dass dort ab April ein Parkhaus gebaut wird. Die Verwaltung ist offenbar nicht der Meinung einiger Vertreter des Bürgerbegehrens, die vorgeschlagen hatten, den Beverplatz nicht mehr als öffentlichen Parkplatz für jedermann auszuweisen, sondern dort nur noch Autos von Bewohnern und Beschäftigten der Insel zuzulassen. Bohnert, Kattau und Koschka schlagen dagegen vor, den so genannten P3 als Parkplatz zu belassen. Entscheiden muss in diesen wie in allen folgenden Fällen der Hauptausschuss am Dienstag.
Dennoch sollen Autos der Inselbewohner sowie der dort Beschäftigten einen Vorzug haben. Deshalb will die Verwaltung ihnen die Möglichkeit geben, Jahreskarten zu erwerben, die für Inselbewohner 60 Euro kosten sollen und für jeden anderen 200 Euro. Die Räte haben schon beschlossen, dass diese Karten auch zum Dauerparken auf dem heutigen Busparkplatz und auf den Stellplätzen am Aeschacher Ufer, Hasenweidweg bis Heckenweg gelten sollen. Die Verwaltung will die Karten nur gegen Vorlage des KfzScheins ausgeben, um mehrfache Anträge von billigen Jahreskarten zu unterbinden.
Um den Anreiz für Autofahrer zu verstärken, ihr Fahrzeug auf einen der Auffangparkplätze auf dem Cofelygrundstück oder der Blauwiese abzustellen und mit dem Shuttlebus auf die Insel zu fahren, will die Verwaltung zudem die Tagestickets für den Beverplatz abschaffen, die dort bisher acht Euro kosten. Angesichts von fünf Euro für einen Parkplatz mit Shuttle auf dem Festland wäre das zu billig, sodass Autofahrer wohl weiter erst vor der Insel ihr Glück versuchen würden.
Zusätzlich schlägt die Stadtverwaltung gemäß den Regeln des Parkraumkonzepts vor, den Stundentarif auf dem KarlBeverPlatz um 20 Cent auf dann 1,60 Euro anzuheben. Damit wäre der Parkplatz vor der Insel 20 Cent billiger als das Parkhaus auf der Insel. Ein Tag auf dem Beverplatz würde dann 19,20 Euro kosten, ein Tag im Inselhallenparkhaus 24,30 Euro. Entsprechend will die Stadt auf Schildern außerhalb Autofahrer darauf aufmerksam machen, dass es günstiges Parken in Lindau nur auf Auffangparkplätzen gibt.
Einzelhändler könnten Kunden nach dem Einkauf durch Ausgabe von Rabattkarten belohnen, die im Parkhaus und auf dem KarlBeverPlatz gelten. Bei 50 Cent Rabatt müsste der Händler 30 Cent zahlen, 20 Cent würde die Stadt übernehmen. Diese Möglichkeit besteht seit mehr als zehn Jahren, derzeit macht aber kein Händler auf der Insel davon Gebrauch.
Auf den verbleibenden Parkplätzen der Hinteren Insel, auf dem heutigen Busparkplatz sowie am Rand von Bregenzer Straße, Aeschacher Ufer, Hasenweidweg bis Heckenweg soll die Gebühr bei 1,40 Euro bleiben. Beschlossen hat der Stadtrat für diese Bereiche bereits, dass Autos höchstens zwei Stunden stehenbleiben dürfen. Ausnahmen gelten für Autos, in denen Dauerparkkarten liegen.
Hoteliers wollen auf dem Beverplatz ganzjährig eine feste Zahl von Stellplätzen mieten und für sich reservieren lassen. Grundsätzlich kann sich die Verwaltung zwar vorstellen, dort 40 Stellplätze zur Monatsgebühr von 80 Euro zu vermieten. Die Möglichkeit müsse es aber für Inselbewohner und dort Beschäftigte auch geben, nicht nur für Hotels. Wenn die Zahl der Bewerber größer ist, will die Verwaltung die Plätze verlosen. Ähnlich ist das Verfahren für die 25 Plätze gedacht, die ab dem Frühjahr auf dem Spielbankparkplatz an Insulaner vermietet werden sollen.
Während IHK und Einzelhändler fordern, dass die Stellplätze zwischen den Kirchen und in der Schmiedgasse tagsüber nur für Kurzzeitparker reserviert sein sollten, will die Verwaltung an der bisherigen Regel festhalten, dass dort auch Inselbewohner mit ihrem Parkausweis dauerhaft ihr Auto abstellen dürfen. Für Kurzzeitparker stehe vor allem das Parkhaus zur Verfügung.