B 31neu: RP will sich bald äußern
Ob die Vorzugsvariante dann präsentiert wird, ist noch unklar
FRIEDRICHSHAFEN Auf welcher Trasse wird die B 31neu zwischen Immenstaad und Meersburg geplant? Die derzeit wichtigste und spannendste verkehrspolitische Frage im Bodenseekreis wird eventuell nicht mehr in diesem Jahr abschließend beantwortet. Das Regierungspräsidium Tübingen (RP) kündigte zwar auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“an, dass man auf jeden Fall noch vor Weihnachten mit einer offiziellen Information an die Öffentlichkeit gehen werde. Ob dann jedoch schon der geplante Trassenverlauf verkündet wird, sei noch nicht klar.
Seitens des Regierungspräsidiums seien die Arbeiten dann zwar abgeschlossen, sagte Dirk Abel, Pressesprecher des RP. „Wir müssen jedoch noch in die Abstimmung mit den Ministerien in Bund und Land gehen.“Je nach dem, wie weit man in der Abstimmung komme, könne man vor Weihnachten entsprechende Informationen zur Entscheidung geben oder nicht. Auf jeden Fall werde es in der Woche vor Weihnachten eine gemeinsame Pressemitteilung mit dem Verkehrsministerium in Stuttgart geben, in der man sich zum aktuellen Stand äußert. Ziel sei es, die Vorzugsvariante dann zu benennen, es hänge aber alles an den genannten Abstimmungsgesprächen.
Die Ministerien hätten in der Sache noch „Raum für Entscheidungen“, sagte Abel weiter. Es gehöre zur Arbeit des RP, dass man Möglichkeiten darstellt, wie die Trassenführung genau sein könnte. Man wolle die übergeordneten Behörden dabei nicht vor vollendete Tatsachen stellen und ihnen Möglichkeiten zur Entscheidung lassen. Ebenfalls soll in der Mitteilung vor Weihnachten verkündet werden, wann im neuen Jahr das Ergebnis der Trassenfindung im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert wird. „Wir wollen das auf jeden Fall wieder mit der Bürgerschaft vor Ort besprechen und transparent darstellen.“
Die verantwortlichen Planer vom Regierungspräsidium hatten sich Ende 2018 auf drei grundsätzliche Varianten für den dringend benötigten Ausbau der B 31 festgelegt (die SZ berichtete). Von ursprünglich über 20 blieben diese drei übrig: der Ausbau der bestehenden B 31 (Lösung A), ein Korridor Mitte (Lösung B) und ein Korridor Nord (Lösung C). Für alle Korridore gibt es aber noch Untervarianten, so dass bis zuletzt zwölf Möglichkeiten für den Trassenverlauf im Raum standen.
Zuletzt hatte das Regierungspräsidium im Oktober an zwei Abenden mit jeweils rund 700 Interessierten in der Linzgauhalle in Immenstaad über den Planungsprozess informiert. Dabei wurden Untersuchungsschwerpunkte wie der Baugrund, die Verkehrs, Lärm und Luftschadstoffuntersuchungen sowie der Artenschutz vorgestellt. Erstmals wurde dabei der Plan vorgestellt, die C1.1Variante weiter in Richtung Süden zu verschieben, damit sich der Abstand zu einem Schutzgebiet und einer Deponie vergrößert. Sie würde dann jedoch näher an die Immenstaader Feriensiedlung heranführen.
Wie im Bundesverkehrswegeplan vorgesehen, gehen die Planer derzeit von einem vierstreifigen Ausbau der Straße aus. Vom Landesverkehrsministerium wurde zwischenzeitlich aber ein Prüfauftrag zum dreispurigen Ausbau erteilt. Möglich, dass auch dieser die Planungen jetzt verzögert. Laut RP fließt die Frage auf jeden Fall in die Abstimmungsgespräche mit ein. „Wir arbeiten den Auftrag derzeit ab“, sagte Abel. Entscheiden wird diese Frage letzten Endes das Bundesverkehrsministerium. Sie hänge auch mit der Trassenfindung zusammen.