Mit Staus soll jetzt Schluss sein
Umbau der A 7 nördlich des Autobahnkreuzes Memmingen nach 15 Monaten abgeschlossen
MEMMINGEN „Gott sei Dank isch's rum“: Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder entfuhr ein Seufzer der Erleichterung, als gestern der Umbau der A 7 nördlich des Memminger Autobahnkreuzes mit einer Pressekonferenz offiziell abgeschlossen worden ist. Vorbei ist nun also nicht nur die 15 Monate lange Bauphase, die den Autofahrern viel Geduld abverlangt hatte. Auch die regelmäßigen Staus an diesem viel befahrenen Knotenpunkt sollen nun der Vergangenheit angehören. Denn bisher waren an den Wochenenden und zu Ferienzeiten stehende Blechlawinen ein gewohntes Bild am Memminger Autobahnkreuz.
Seit September 2018 hat die Autobahndirektion Südbayern insgesamt 16,5 Millionen Euro in den Ausbau der A 7 nördlich des Memminger Autobahnkreuzes gesteckt. Dort treffen die Verkehrsströme aus Lindau, aus Füssen und aus München in Richtung Ulm aufeinander. In diesem Abschnitt herrscht mit durchschnittlich mehr als 56 000 Kraftfahrzeugen innerhalb von 24 Stunden „ein sehr hohes Verkehrsaufkommen“, sagt Thomas Riedler. Er ist bei der Kemptener Dienststelle des Straßenbauamtes für den soeben fertiggestellten Ausbau verantwortlich.
Kernstück des Umbaus war die Verlängerung und Erweiterung der Ein und Ausfädelstreifen nördlich des Autobahnkreuzes. Wer jetzt von München oder Lindau kommt und nach Ulm will, kann zweispurig von der A 96 auf die A 7 abbiegen. Im Einfädelungsbereich ist die Autobahn auf 500 Metern Länge nun vierspurig, weitere 1,5 Kilometer bis zur Illerbrücke bei Egelsee dann noch dreispurig. Wer von Norden kommt und Richtung Lindau oder München steuert, hat nun ebenfalls eine zweispurige Ausfahrt auf die A 96 (siehe
Grafik ). „Der Verkehr kann jetzt sauber abfließen“, ist sich Riedler sicher.
Im Zuge des Ausbaus ist auch die Brücke über die Verbindungsstraße zwischen Memmingen und Buxheim verbreitert worden. Ferner wurden mehrere Verkehrszeichenbrücken erneuert. Zum Umfang der Bauarbeiten zählten auch die Verlegung von Abwasserkanälen und der Neubau von Absetz und Versickerungsbecken. Die Straßenbauer haben auch die Fahrbahn zwischen dem Kreuz und der Anschlussstelle Berkheim auf etwa 110 000 Quadratmetern neu asphaltiert und zehn Kilometer neue Schutzplanken installiert.
Und wie geht es nun weiter? „Memmingen bleibt ein Hotspot für uns“, sagt Baudirektor Tobias Ehrmann, Leiter der Kemptener Dienststelle der Autobahndirektion Südbayern. Noch heuer soll mit den Vorarbeiten für die Verstärkung der Autobahnbrücke über die Iller bei Egelsee begonnen werden. Das Bauwerk stammt aus den 1970erJahren und ist den Belastungen des zunehmenden Schwerlastverkehrs nicht mehr gewachsen.
„Von diesen Bauarbeiten werden die Autofahrer nichts mitkriegen“, versichert Ehrmann. Wohl aber von einem anderen Kraftakt: dem Neubau der A96Autobahnhochbrücke im Bereich Memmingen und der Sanierung des Südteils dieser Brücke. Das soll zwischen 2020 und 2024 geschehen. Und dann soll auch noch der Abschnitt der A 96 zwischen dem Kreuz Memmingen und dem Buxheimer Weiher umgebaut und die Lärmschutzwände auf eine Länge von 700 Metern verlängert werden. Der Lärmschutz ist vor allem den Buxheimern ganz wichtig. Bürgermeister Wolfgang Schmidt und sein Gemeinderat streben deshalb „Tempo 80 bis maximal 100“auf der Autobahn in diesem Bereich an.