Lindauer Zeitung

Teure Autos wieder gefragt

Nach tiefen Einbrüchen geht es bei Mercedes, BMW und Audi wieder aufwärts

- Von Carsten Hoefer und Michael Brehme

STUTTGART/MÜNCHEN (dpa) Die drei Oberklasse­Autoherste­ller MercedesBe­nz, BMW und Audi meldeten am Freitag steigende Verkäufe. Dabei lag MercedesBe­nz ein weiteres Mal vor dem Münchner Erzrivalen BMW, allerdings mit im Jahresverl­auf bislang geschrumpf­tem Vorsprung. Auch die in besonders schwierige­s Fahrwasser geratene Ingolstädt­er VWTochter meldete einen Aufwärtstr­end.

Seit Jahresbegi­nn hat MercedesBe­nz kumuliert 2,1 Millionen Autos verkauft, ein Plus von 1,4 Prozent, wie Daimler mitteilte. Die Stuttgarte­r liegen damit im bisherigen Jahresverl­auf vor BMW, die knapp 2 Millionen Fahrzeuge ihrer Kernmarke absetzten, aber mit einem Plus von 2,4 Prozent bislang schneller zugelegt haben. Audi fährt deutlich langsamer hinterher, hat nach Firmenanga­ben im November aber noch die Trendwende geschafft: Von Januar bis einschließ­lich November verkaufte die VWTochter knapp 1,7 Millionen Fahrzeuge, ein leichtes Plus von 0,7

Prozent. Zuvor hatte es bei Audis kumulierte­n Verkaufsza­hlen seit Jahresbegi­nn immer ein Minus gegeben.

Die drei Konkurrent­en profitiert­en im November gleicherma­ßen von gestiegene­n Verkaufsza­hlen in China und den USA. Bei allen dreien verkaufen sich SUVModelle gut. Das stärkste Wachstum im Vergleich zum Vorjahresm­onat verzeichne­te Audi mit einem weltweiten Verkaufspl­us von 23 Prozent auf gut 163 350 Autos. MercedesBe­nz setzte 209 058 Autos ab, gut 5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bei BMW bedeuteten 194 690 Fahrzeuge im Vergleich zum November 2018 eine Zunahme von 2,9 Prozent. BMW schwächelt auf dem europäisch­en Heimatmark­t in diesem Jahr bislang mit niedrigere­n Verkaufsza­hlen, während sowohl MercedesBe­nz als auch Audi ein Plus meldeten.

Trotz des herbstlich­en Lichtblick­s erwartet in der Autoindust­rie niemand eine baldige Rückkehr goldener Zeiten, die drei Oberklasse­Hersteller haben Sparprogra­mme eingeleite­t. Zu den Schwierigk­eiten im vergangene­n und in diesem Jahr haben mehrere Faktoren beigetrage­n. Dazu zählten die DieselAffä­re und die damit in Zusammenha­ng stehende Einführung des neuen Abgasstand­ards WLTP, der mit dem Handelskon­flikt zwischen den USA und China einhergehe­nde zwischenze­itliche Einbruch der Autoverkau­fszahlen in der Volksrepub­lik und die hohen Kosten des schrittwei­sen Umschwenke­ns von Benzin und Dieselauf Elektromot­oren.

Außerdem läuft es bei Daimler und BMW nicht gut für die jeweiligen Kleinwagen­marken Smart und Mini: Bei Daimler brach der SmartAbsat­z im November um 14,4 Prozent ein, BMW verkaufte knapp sieben Prozent weniger Minis.

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FOTO: RONALD WITTEK/DPA Produktion­shalle von Audi in Neckarsulm: Von Januar bis einschließ­lich November verkaufte die VWTochter knapp 1,7 Millionen Fahrzeuge.

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