Projekt Icarus nimmt zweiten Anlauf
Eine russische Trägerrakete ist am Freitagmorgen vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan Richtung Weltraumstation ISS aufgebrochen. Mit an Bord: der IcarusComputer. Er soll Daten über die Bewegungen von Tieren sammeln – eine Technik, die am Bodensee entwickelt wurde. Eigentlich hätte der IcarusComputer auf der ISS rund 400 Kilometer über der Erde schon im Juli funktionieren sollen. Wegen Problemen mit einem Kondensator musste er allerdings wieder auf die Erde zurück, damit das Bauteil ausgewechselt werden konnte. Nun ist ein identisches Exemplar des Computers unterwegs zur ISS. Die Trägerrakete soll den Angaben zufolge am Montag, 9. Dezember, an der Internationalen Raumstation ankommen. Russische Forscher hatten beim Unternehmen SpaceTech aus Immenstaad am Bodensee die letzten Vorbereitungen getroffen. Die Firma ist an Icarus beteiligt und hat unter anderem die Antenne für das Projekt entwickelt und gebaut. „Wir sind sowohl erleichtert als auch ungeduldig“, sagte IcarusProjektleiter Martin Wikelski vom
MaxPlanckInstitut für Verhaltensbiologie in Konstanz zum Start der Trägerrakete am Freitag. Er hoffe, dass der Computer nun in einigen Tagen zum ersten Mal versuchsweise angeschaltet werden könne. „Wenn das funktioniert, ist ein ganz großer Schritt schon gemacht. Wir sind guter Dinge.“Mit Icarus wollen die Wissenschaftler mehr über das Leben verschiedener Tierarten herausfinden. Die Forscher rüsten dafür etwa Vögel mit MiniSendern aus, um beispielsweise ihr Zugverhalten zu untersuchen. (dpa/sz)