Kunstmuseum Ravensburg stellt Pläne für 2020 vor
RAVENSBURG (amma) Die neue Ausstellungssaison in Ravensburg beginnt mit einem Highlight: Erstmals werden Arbeiten der bekannten französischen Konzeptkünstlerin Sophie Calle (Jahrgang 1953) gezeigt. Calle gilt als virtuose Erzählerin, die „ihre Geschichten im Spannungsfeld von fotografischem Bild und Text ausbreitet und die Imaginationskraft des Betrachters einbindet“, erklärt Museumsleiterin Ute Stuffer am Freitag. Typisch für die Werke der Künstlerin ist die Verbindung von Dokument und Erfindung. Im Kunstmuseum werden ab Frühjahr sechs Serien von ihr zu sehen sein. Parallel dazu findet im Erdgeschoss eine Schau zum Thema „Lebensgefühl Landschaft“statt. Präsentiert werden hier expressionistische Bilder aus der Sammlung Selinka.
In der großen Sommerausstellung dreht sich dann alles um die „Auszeit“. Die Idee zu der Schau mit dem Untertitel „Von Pausen und Momenten des Ausbruchs“entstand aus den hauseigenen Beständen heraus. „Die Expressionisten haben oft Momente der Ruhe und Selbstvergessenheit im Bild festgehalten“, sagt Stuffer. Die Ausstellung vereint Kunstwerke des 20. und 21. Jahrhunderts von der Fotografie über die Malerei bis zur Soundinstallation.
Bilder von Helmut Sturm (19322008) sind dann ab Herbst im Kunstmuseum sehen. Der Künstler, der lange Professor an der Münchner Kunstakademie war, verband in seinen Malereien Abstraktes und Figuratives. Er war Mitglied der Künstlergruppe SPUR. Mit ihren provokanten kulturpolitischen Manifesten trug die Gruppe maßgeblich zur Aufbruchstimmung im Deutschland der 1960erJahre bei. Die Retrospektive entsteht in Kooperation mit der Kunsthalle Emden und dem Museum Lothar Fischer in Neumarkt. Auch ein gemeinsamer Katalog ist geplant.
Stabil sind die Besucherzahlen in Ravensburg in diesem Jahr geblieben. Knapp 30 000 Kunstfreunde hat das Museum 2019 nach Angaben von Ute Stuffer angelockt. Besonders beliebt war die Ausstellung mit Arbeiten von ErnstLudwig Kirchner.