Leser spenden Rekordsumme
Über eine Million Euro für Projekte in aller Welt
(mö) - Einen neuen Spendenrekord haben die Leserinnen und Leser der „Schwäbischen Zeitung“im vergangenen Jahr aufgestellt: Insgesamt 1,038 Millionen Euro sind auf die Spendenkonten der fünf großen Wohltätigkeitsaktionen geflossen. Im Vorjahr waren es 817 000 Euro.
Allein auf die Weihnachtsspendenaktion „Helfen
bringt Freude“entfielen 644 071 Euro: „Ein starkes Zeichen der Solidarität mit Kurden, Christen und Jesiden im Nordirak, die unter den politischen Spannungen leiden und nun Hilfe erhalten“, freute sich Chefredakteur Hendrik Groth beim Neujahrsempfang von Schwäbisch Media am Dienstag in Ravensburg über den Rekord.
- Insgesamt 1,038 Millionen Euro haben die Leserinnen und Leser im vergangenen Jahr für die fünf großen Wohltätigkeitsaktionen der „Schwäbischen Zeitung“gespendet und damit erstmals die Millionenmarke geknackt. Die zentrale Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“erbrachte 644 071 Euro, die lokalen Aktionen in Lindau, Friedrichshafen und Ravensburg sowie für einen Krankenwagen für Christen im Nordirak schließen
2019 mit insgesamt 394
430 Euro ab. Zum Vergleich: 2018 erbrachte „Helfen bringt Freude“526 733 Euro, die anderen Aktionen bilanzierten 290 291 Euro.
Seit Gründung der Aktion „Helfen bringt Freude“im Jahr 2013 sind mehr als 2,6 Millionen Euro gespendet worden. Vor sechs Jahren, als es um Kinderarmut ging, standen 103 246 Euro auf dem Spendenscheck. Für die Kampagne 2015, als die Hospiz- und Palliativarbeit im Mittelpunkt stand, verlieh die Deutsche Bischofskonferenz der „Schwäbischen Zeitung“den katholischen Medienpreis. Seit 2016 bekämpft „Helfen bringt Freude“Fluchtursachen.
Partner der „Schwäbischen Zeitung“ist der Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Caritasdirektor Oliver Merkelbach bedankte sich für das herausragende Spendenergebnis und das Engagement der „Schwäbischen Zeitung“aufs Herzlichste: „Die Leserinnen und Leser haben ein deutliches Zeichen der Nächstenliebe gesetzt. Sie geben Menschen, die in ihrer Heimat und auf der Flucht so viel Leid erfahren haben, eine Perspektive auf ein gutes Leben, und das schätzen wir außerordentlich.“
Die Nachricht vom Erfolg der Spendenaktion löste bei den Partnern im Nordirak große Freude aus: 310 000 Euro stehen für die Projekte in den Flüchtlingscamps Mam Rashan, Sheikhan und Bardarash zur Verfügung. Schulmaterial, Winterkleidung und Isomatten sind bereits angeschafft worden. Die Partner in Kurdistan können jetzt Schulbusse und einen Zahnarztstuhl kaufen, die Bagger können nach Ende des Winters anrollen, damit die Arbeiten für einen Garten für die Frauen und einen Volleyballplatz in Mam Rashan beginnen können.
Farhad Ameen Atrushi, der Gouverneur der Provinz Dohuk, dankte den Spenderinnen und Spendern: „Gerade in dieser schwierigen politischen Situation, in der die Kurden unter dem Konflikt zwischen den USA und Iran leiden, ist die Solidarität der Deutschen mit uns ermutigend, hilfreich und ganz wichtig!“Dass 6121 Spender sich allein bei „Helfen bringt Freude“beteiligt haben, würdigt Atrushi: „Das sind 6121 Freunde des kurdischen Volkes, der Christen und der Jesiden!“
Freilich brauchen vor allem die Christen jetzt Perspektiven, um in ihrer Heimat zu bleiben: „Ich kann nur bestätigen, dass es sehr notwendig ist, auf Veränderungen in der irakischen Regierung zu drängen und die Forderungen des Volkes zu unterstützen“, sagt Pater Georges Jahola, der als Projektpartner den Wiederaufbau in der Ninive-Ebene leitet.
3600 Euro (2018: 3000 Euro) erhält jedes der 87 lokalen Projekte, die in den vergangenen Wochen in allen Lokalteilen der „Schwäbischen Zeitung“vorgestellt wurden. Schulen auf Haiti oder in Uganda, Hilfe für Steinbruch-Kinder in Indien, Kühe für äthiopische Witwen: In 34 Ländern weltweit sind die Partner von „Helfen bringt Freude“aktiv.
Drei Beispiele: In Peru fließen die Spendengelder in Dörfer, die vom Kaffee-Anbau leben. Das in Tuttlingen beheimatete Projekt „Pide-Café“baut Kaffeeund Zuckerrohrplantagen auf, die den Menschen im armen Norden des Landes ein besseres Leben ermöglichen sollen. Sie arbeiten und leben zugleich in den Kaffee-Dörfern. „Für 3500 Euro können wir für die Hälfte der 14 Dörfer Gemüsegärten finanzieren“, erklärt Projektbetreuer Hans-Martin Schwarz.
Die Ravensburger Gemeinschaft „Immanuel“möchte ein Stromaggregat für die Pumpe im Trinkwasserbrunnen und ein Kopiergerät für die Emmaus-Schule in Uganda anschaffen. Außerdem soll das Geld in die Anschaffung eines Busses fließen.
Auch die Einrichtungen der Caritas freuen sich über die Spenden: „Mit 3600 Euro können wir beim Projekt ,Lesewelten’ der Stiftung Kinderchancen Allgäu für ein Jahr lang die Bücherkisten für die beteiligten Kindergärten und Schulen beschaffen und die Kosten für die Ausbildung und Betreuung der 50 ehrenamtlichen Vorleser finanzieren“, kündigt Ewald Kohler, Leiter der Caritas Bodensee-Oberschwaben, an.
Die Leser der „Schwäbischen Zeitung“haben 2019 394 430 Euro (2018: 290 291 Euro) für lokale Aktionen gespendet. 95 000 Euro (2018: 92 000 Euro) wurden von der SZNothilfe mit den Ortsgruppen Ravensburg und Allgäu vergeben.
Das Rekordergebnis von 123 929 Euro (2018: 107091 Euro) verzeichnet „Häfler helfen“in Friedrichshafen. Für die Bürgeraktion „Wir helfen“in Lindau gingen 2019 genau 159 028 Euro (2018: 75 200 Euro) ein. Schließlich spendeten die Leser im Jahr 2019 16 473 Euro (2018: 15000 Euro fürs Caritas-Jubiläum) für einen Krankenwagen, der jetzt in der christlich besiedelten Gemeinde Telskuf in der nordirakischen Ninive-Ebene unterwegs ist. (mö)
Die Redakteure Claudia Kling und Ludger Möllers betreuen die Spendenaktion.