Platz ist in der engsten Kiste
Garfield, so erinnern sich Leser der Katzencomics, wollte seinen tierischen Mitbewohner Odie schon per Paketpost verschicken. Vielleicht kam der ehemalige Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn so auf die Idee, seine Flucht aus Japan in einem Koffer für Musikzubehör anzutreten. Jedenfalls war in unbestätigten japanischen Medienberichten zu lesen, dass der 1,70 Meter große Ex-Konzernlenker in einer solchen Kiste versteckt in einem Privatjet außer Landes gebracht wurde. Nun rät der japanische Musikinstrumente-Hersteller Yamaha von derartigen Aktionen ab. „Eine Warnung nach einem unglücklichen Unfall käme zu spät, daher bitten wir jeden, das nicht zu versuchen“, hieß es in einem zehntausendfach geteilten Tweet des Konzerns.
Eine Warnung, die einigermaßen überflüssig erscheint. Denn nicht einmal besonders leidenschaftliche Musiker pflegen eine derart innige Beziehung zu ihren Klangerzeugern. So ist kein einziger Fall von einem Kontrabassisten bekannt, der sich nachts auf das samtige Innenfutter seines Instrumentenkoffers bettet. Und da reden wir nur über eine
Nacht in den eigenen vier Wänden, frei von Komfort, auf den man auch bei Reisen verzichten würde. Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass es keinen Kontrabassisten gibt, der klein genug wäre und dessen Körperproportionen sich dafür eigneten.
Vampire hingegen sind gewöhnt daran, mit beengten Platzverhältnissen klarzukommen. Auf ein Mindestmaß an Komfort legte aber auch Graf Dracula Wert: Er ließ sich in einer mit transsylvanischen Erde gefüllten Kiste nach England schippern. (dre)