Knapp jeder zweite Bayer wäre offen für muslimischen Bürgermeister
(epd) - Auch nach dem Rückzug des muslimischen CSU-Kandidaten Sener Sahin für das Bürgermeisteramt in Wallerstein (Kreis Donau-Ries) hat offenbar fast jeder zweite Bayer ein Problem mit Muslimen an der Rathausspitze. Wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Civey im Auftrag der „Augsburger Allgemeinen“(Dienstag) ergab, äußern 43,5 Prozent der fragten Bedenken. Zugleich sagten aber auch 49 Prozent, dass sie damit kein Problem hätten. Der Rest zeigte sich unentschieden.
Auf die Frage „Hätten Sie ein Problem damit, wenn der Bürgermeister Ihrer Stadt oder Gemeinde muslimischen Glaubens wäre?“antworteten die AfD-Anhänger wenig überraschend besonders ablehnend. Beinahe neun von zehn Befragten würden einen muslimischen Bürgermeister ablehnen. Unter den CSU-Anhängern waren es ungefähr 50 Prozent. Am offensten stehen die Grünen-Anhänger einem Bürgermeister mit muslimischen Glauben gegenüber: Rund 85 Prozent gaben dies an. Die repräsentative Befragung fand vom 6. bis 13. Januar im Internet statt, es wurden die Antworten von 4788 Teilnehmern berücksichtigt. Auf die Frage antworteten 27,8 Prozent mit „Ja, auf jeden Fall“, 15,7 Prozent mit „Eher ja“, 7,6 Prozent gaben „Unentschieden“an, „Eher nein“sagten weitere 21,2 Prozent der Befragten und „Nein, auf keinen Fall“27,7 Prozent der Teilnehmer. Für eine Teilnahme muss sich jeder Nutzer mit persönlichen Daten registrieren.