Fantastische Ausweise entdeckt
(jasc) - Da dürften die Zöllner auf dem Friedrichshafener Flughafen gestaunt haben, als sie am Freitag das Gepäck eines 43-jährigen Fluggastes kontrollierten. Denn bei dem Mann mit deutscher Staatsbürgerschaft fanden sie einen Fantasieführerschein, -reisepass und -personenausweis. In Fantasiepapieren werden im Gegensatz zu komplett gefälschten Ausweisen noch die richtigen Namen benutzt. Eingereist war der Mann mit seinen gültigen Ausweispapieren.
Vor allem sogenannte Reichsbürger sind für die Verwendung von Fantasiepapieren bekannt, da sie häufig die Bundesrepublik Deutschland nicht anerkennen und sich daher eigene Ausweise mit dem Verweis auf fiktive Behörden ausstellen. „Manchen Kontrolleuren gerade im Ausland fällt gar nicht auf, dass es sich dabei um falsche Papiere handelt und dann hängt da natürlich ein ganzer Rattenschwanz dran, angefangen mit der grundsätzlichen Frage der Rechtssicherheit“, heißt es vonseiten der Pressestelle der Bundespolizeiinspektion Konstanz. Diese ist normalerweise für die grenzpolizeilichen Einreisekontrollen an Flughäfen verantwortlich. Am Friedrichshafener Flughafen wird diese Aufgabe jedoch von Zollbeamten übernommen.
Nachdem diese den Mann auf seine Fantasiepapiere angesprochen hatten, könnte der sich auch noch verplappert haben. „Im Gespräch erhärtete sich der Verdacht, dass der Mann seinen Fantasieführerschein nicht nur illegal beschafft hat, sondern auch tatsächlich als Ausweis im Straßenverkehr benutzt“, teilt die Pressestelle der Bundespolizeiinspektion Konstanz mit. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg hat den Einzug der falschen Ausweise angeordnet. Der 43-jährige Papierfantast wurde nicht verhaftet, gegen ihn wird aber wegen des Verdachts der Urkundenfälschung ermittelt.