Diese Gefahren können auf der Loipe auftauchen
In Balderschwang ereignen sich in kurzer Zeit zwei Zusammenstöße auf der Langlaufstrecke
- Egal ob im klassischen Stil oder beim Skaten: Langlauf ist bei vielen Wintersportlern ein beliebtes Hobby – auch weil es viel ungefährlicher ist als Skifahren. Dennoch kam es auf einer Loipe in Balderschwang in kurzer Zeit zu zwei Unfällen: Ende Dezember und Anfang Januar stießen jeweils zwei Langläufer zusammen. Bei beiden Unfällen, die sich in einem ähnlichen Bereich ereigneten, musste einer der Beteiligten ins Krankenhaus. Bei dem zweiten Zusammenprall im Januar floh der eine Sportler sogar und ließ die Verletzte einfach liegen. Waren diese Unfälle eine zufällige Häufung oder ist Langlaufen etwa doch gefährlicher, als viele denken?
Laut Peter Haberstock von der Bergwacht Allgäu spielen Unfälle beim Langlaufen für das Einsatzgeschehen der Bergretter nur eine kleine Rolle. „Das Thema betrifft uns zwar, aber lange nicht in dem Ausmaß wie das alpine Skifahren.“Gerade einmal 20 Einsätze hätte die Bergwacht 2019 wegen derartiger Unfälle gehabt – im ganzen Allgäu wohlgemerkt. „Diese Zahlen sind immer sehr konstant; das hat sich auch in den vergangenen Jahren nicht großartig verändert“, sagt Haberstock. Grund für einen Bergwacht-Einsatz sei allerdings nicht immer ein „mechanischer Unfall“, also ein Zusammenstoß oder Sturz. Haberstock: „Teilweise haben die Leute auch Herz-Kreislauf-Probleme. Dann kommen wir mit dem Motorschlitten und holen sie ab.“Diese Einsätze seien im Vergleich zu anderen Bergretmehr tungsaktionen meist leichter zu handhaben.
Die beiden kürzlichen LoipenEinsätze der Bergwacht lagen nun allerdings an Zusammenstößen. War vielleicht einfach viel zu viel los auf der Langlaufstrecke? Nach Angaben der Tourismusinformation Balderschwang sei der Andrang um den Jahreswechsel extrem groß gewesen. Denn aufgrund der Wetterlage gibt es in der Region derzeit kaum präparierte Strecken. Das führt dazu, dass Wintersportler in Scharen höhergelegene Gebiete ansteuern – wie die insgesamt sieben Loipen in Balderschwang. Mancher Einheimische sagte demnach, solche Ausmaße habe es seit 40 Jahren nicht
gegeben. Beschwerden gingen in der Touristinfo jedoch nur zu den Parkplätzen ein. Denn die wurden einfach knapp, weil fast alle Wintersportler mit dem Auto anreisen, statt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Mit dem Ende der Ferienzeit hat sich die Lage in Balderschwang wieder beruhigt. Es gibt mehr freie Parkplätze und auch
GGauf den Loipen ist die Situation entspannter. „Das sind ideale Bedingungen – so wenig wie heute darf ruhig öfter los sein“, freut sich etwa Urlauber Heins-Ulrich Schneider beim Langlaufen. Also dürfte dort auch das Risiko eines Zusammenstoßes deutlich gesunken sein.
Dennoch ist es natürlich für jeden Sportler wichtig, umsichtig und vorausschauend zu fahren. Die Schneeschule Balderschwang liefert Tipps zum richtigen Verhalten (siehe Infokasten). Andreas Holzmann betont, es sei wichtig, anderen zu helfen und bei einem Unfall nicht einfach davonzulaufen – damit solche Situationen wie in Balderschwang nicht mehr passieren.