Versehrt in den Heim-Weltcup
(SID) - Bernd Eisenbichler hatte die Messlatte schon vor dem Saisonstart hoch gelegt. „Wir werden an Medaillen gemessen“, sagte der Sportliche Leiter der deutschen Biathleten mit Blick auf die im Februar stattfindende WM in Antholz: „Das ist auch unser Anspruch, eine Führungsnation zu sein.“
Vier Wochen vor WM-Start gibt es im erfolgsverwöhnten Team jedoch nicht allzu viele Medaillenhoffnungen. Der Trend geht vor dem am Mittwoch beginnenden Heim-Weltcup in Ruhpolding zwar nach einem verkorksten Start in den Winter leicht nach oben. Doch auf Bundestrainer Mark Kirchner warten bis zum Saisonhöhepunkt in Südtirol noch einige Herausforderungen und schwierige Entscheidungen.
Bei den Frauen, die am Mittwoch (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport) mit dem Sprint über 7,5 km die Rennen in Ruhpolding eröffnen, haben im Jahr eins nach Biathlon-Königin Laura Dahlmeier in Denise Herrmann, Franziska Preuß und Vanessa Hinz bisher gerade einmal drei Läuferinnen die WM-Norm erfüllt. Und es bleiben nicht mehr allzu viele Chancen. Nach Ruhpolding steht in Pokljuka (23. bis 26. Januar) nur noch ein Weltcup mit lediglich zwei Einzelrennen an.
Ohnehin gibt es abgesehen von Verfolgungs-Weltmeisterin Herrmann, die bei den Frauen zuletzt in Oberhof für die bisher einzige Podestplatzierung des Winters gesorgt hatte, aktuell keine potenzielle Siegläuferin. Preuß wäre noch am ehesten in der Lage, hatte zuletzt aber wieder einmal mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Die Pause habe sie „richtig genervt“, sagte Preuß. In Ruhpolding ist die 25-Jährige wieder dabei. Sie fühle sich aber noch nicht „in bester Form“. Dabei ist nicht mehr viel Zeit bis Antholz.
Bei den deutschen Männern, die immerhin dreimal in diesem Winter aufs Stockerl liefen, ist die Lage nur unwesentlich besser. In Arnd Peiffer, Benedikt Doll, Johannes Kühn und Philipp Horn hat ein deutsches Quartett seine WM-Teilnahme bislang sicher. Aber dann? Für die ExWeltmeister Simon Schempp und Erik Lesser, die in Ruhpolding wegen Formschwäche fehlen, ist Antholz weit entfernt.