Erfolg im 5127. Versuch
Die Konjunktur in Deutschland – gefühlt seit Jahrzehnten im Aufwind – verliert nun doch ein wenig an Dynamik. Der Bundesfinanzminister, der sich gerade noch im Vollbad märchenhafter Steuereinnahmen räkelt, setzt zunehmend ein sorgenvolleres Gesicht auf. Womöglich, so wollen es uns Olaf Scholz’ skeptische Blicke sagen, könnte es denkbar sein, dass auch vielleicht eventuell Deutschlands Wachstumskurve überraschenderweise nach unten zeigen könnte, irgendwann. Wobei, soweit sind wir ja noch nicht. Im Augenblick sprechen wir nur von lahmendem Wachstum, also noch immer von einem Plus.
Wenn es ökonomisch nicht so richtig läuft, kann das natürlich auch noch andere Ursachen als konjunkturelle haben. Zu nennen wären da zum Beispiel die Unfähigkeit von Gewerbetreibenden oder auch eine ungünstige Standortwahl. Wobei es nicht immer der Abholmarkt für Kühlgeräte in der Gegend des Nordpols sein muss – auch ein Fachgeschäft für Umstands-Brautmoden im Vatikan dürfte es schwer haben, sich längerfristig zu halten. Für den geschäftlichen Erfolg ist Durchhaltevermögen
unerlässlich. Das bedeutet auch, nicht gleich beim ersten Fehlschlag aufzugeben.
Der inzwischen weltberühmte Staubsaugererfinder James Dyson hat der Legende nach 5126 Prototypen gebaut, bevor er endlich den beutellosen Staubsauger erschuf. Hätte der Mann bei Nummer 3721 aufgegeben, wie vermutlich sehr viele Leute es allerspätestens getan hätten, dann wäre Herr Dyson heute sicher kein Milliardär. Und die Welt ein bisschen staubiger. (nyf )