Mehr Frauen, keine Externen
Ministerpräsident Markus Söder hat mit seinem Kabinettsumbau mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen wird der Frauenanteil unter den CSU-Ministern auf 50 Prozent erhöht. Was die zu vier Fünfteln männliche Präsenz der Freien Wähler im Kabinett übrigens noch unzeitgemäßer aussehen lässt. Zum anderen übererfüllt er die Erwartungen der Schwaben-CSU, dass ihr Personalanteil an der Regierung mindestens gleich bleibt. Und zum dritten ist auch die CSULandtagsfraktion zufrieden, dass der Regierungschef den Personalbedarf aus ihren Reihen deckt und sich keine „Externen“holt. Was die Qualifikation der Betroffenen angeht, kann man schon die Stirn darüber runzeln, dass eine ausgebildete Familientherapeutin mit unbestreitbarer Affinität zu ihrem bisherigen Ressort Soziales sich nun um Straße, Schiene und Gebäude kümmern soll.
Schwer nachvollziehbar ist, dass der bisherige Verkehrsminister Hans Reichhart, den Söder zur allgemeinen Überraschung und zum teilweisen Ärger ins Amt geholt hatte, schon wieder geht. Dass das Amt des Landrats von Günzburg, das Reichhart keineswegs sicher in der Tasche hat, mehr Gestaltungsmöglichkeiten bietet als das eines Landesverkehrsministers, werden nur wenige behaupten. Aber das Amt des Landrats bietet einen Vorteil, den das eines Kabinettsmitglieds nicht bietet: Es gibt keinen Vorgesetzten.