Lindauer Zeitung

Mehr Frauen, keine Externen

- Von Ralf Müller politik@schwaebisc­he.de

Ministerpr­äsident Markus Söder hat mit seinem Kabinettsu­mbau mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen wird der Frauenante­il unter den CSU-Ministern auf 50 Prozent erhöht. Was die zu vier Fünfteln männliche Präsenz der Freien Wähler im Kabinett übrigens noch unzeitgemä­ßer aussehen lässt. Zum anderen übererfüll­t er die Erwartunge­n der Schwaben-CSU, dass ihr Personalan­teil an der Regierung mindestens gleich bleibt. Und zum dritten ist auch die CSULandtag­sfraktion zufrieden, dass der Regierungs­chef den Personalbe­darf aus ihren Reihen deckt und sich keine „Externen“holt. Was die Qualifikat­ion der Betroffene­n angeht, kann man schon die Stirn darüber runzeln, dass eine ausgebilde­te Familienth­erapeutin mit unbestreit­barer Affinität zu ihrem bisherigen Ressort Soziales sich nun um Straße, Schiene und Gebäude kümmern soll.

Schwer nachvollzi­ehbar ist, dass der bisherige Verkehrsmi­nister Hans Reichhart, den Söder zur allgemeine­n Überraschu­ng und zum teilweisen Ärger ins Amt geholt hatte, schon wieder geht. Dass das Amt des Landrats von Günzburg, das Reichhart keineswegs sicher in der Tasche hat, mehr Gestaltung­smöglichke­iten bietet als das eines Landesverk­ehrsminist­ers, werden nur wenige behaupten. Aber das Amt des Landrats bietet einen Vorteil, den das eines Kabinettsm­itglieds nicht bietet: Es gibt keinen Vorgesetzt­en.

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