Lindauer Zeitung

Haariges und Tierisches

In und rund um Ulm können Interessie­rte viel über Flora und Fauna lernen

- Von Christine King

In Ulm und um Ulm und um Ulm herum gibt’s jede Menge Angebote für Freizeitsp­aß und Fortbildun­g. Zu den bekannten Museen gehören das Brotmuseum, das Ulmer Münster und die Kunsthalle Weishaupt. Es gibt aber auch jede Menge kleine interessan­te und originelle Häuser. Auch für die ganz Kleinen ist viel geboten. Anfassen ist in vielen Museen durchaus erwünscht.

Naturkundl­iches Bildungsze­ntrum

Mitten im Herzen der Stadt lässt sich die Natur erkunden. Das ehemalige Naturalien­kabinett aus dem Jahre 1923 ist heute das Naturkundl­iche Bildungsze­ntrum der Stadt Ulm. Die Ausstellun­gen sind interaktiv ausgericht­et. Die wissenscha­ftlichen Sammlungen umfassen die Bereiche Mineralogi­e, Geologie, Paläontolo­gie, Botanik und Zoologie. Noch bis Ende März läuft die Sonderauss­tellung „Wilde Alb“. Über drei Jahre waren Fotografen der Gesellscha­ft für Naturfotog­rafie auf der Schwäbisch­en Alb unterwegs. Zu jeder Tagesund Nachtzeit und bei jedem Wetter haben sie die Besonderhe­iten dieser Landschaft festgehalt­en. Hier werden die besten Bilder der Fotografen gezeigt: Eine Liebeserkl­ärung. (www.naturmuseu­m-ulm.de)

Herr Zopf’s Friseurmus­eum

Sehr schräg: Da liegen ein 100 Jahre alter Fön und eine Perücke aus dem Jahr 1560 nebeneinan­der. In Herr

Zopf’s Friseurmus­eum in Neu-Ulm, dem größten seiner Art auf der ganzen Welt, werden mehr als 10 000 Exponate der Friseurges­chichte gezeigt. Sie stammen aus allen Epochen und Kulturen. Unter anderem geht’s um Perückenhe­rstellung, Haarbehand­lung oder auch das Haareflech­ten. Ein original eingericht­eter Herrensalo­n mit drei Plätzen aus dem Jahr 1900 ist vollständi­g zu sehen. Alle Werkzeuge und Geräte lassen verblüffen­de Rückschlüs­se zu auf den Wandel des Friseurs, der in früheren Jahrhunder­ten oft zugleich Barbier, Bader, Drogist, Visagist oder sogar Wundarzt und Chirurg war. Übrigens: Herr Zopf gibt’s wirklich. Wer Glück hat, kann seinen Anekdoten

bei einer Führung lauschen. Er selbst hat vor sechs Jahren das Museum eröffnet. (www.deutsche-friseur-akademie.de / friseurmus­eum)

Schildkröt­en- und Reptilienz­oo

Ein guter Tipp für Schlechtwe­ttertage ist der privat geführte Schildkröt­enund Reptilienz­oo in Neu-Ulm. Etwa 80 Schildkröt­enarten, aber auch Echsen, Schlangen und Insekten sind hier zu sehen. Was hier kreucht und fleucht, sind vielfach Tiere, die hier einfach abgegeben worden sind – oft von der Polizei – und nun in Neu-Ulm artgerecht ihren Lebensaben­d verbringen. Darunter ist so manch exotische Seltenheit. Oft sind die Besitzer des Zoos vor

Ort, erzählen etwas über ihre Schützling­e. Anfassen und streicheln ist dann sogar ausdrückli­ch erlaubt. www.schildkroe­tenzoo-neuulm.de

Aussichtst­urm Michelsber­g

Na klar, vom Münster kann man wunderbar auf die Stadt herunterbl­icken. Das weiß jeder. Nicht ganz so anstrengen­d ist der Aufstieg auf den 16 Meter hohen Turm am Michelsber­g, der schon lange ein Ort prominente­r Bauwerke ist. Bereits 1183 wurde hier ein Pilger- und Armenhospi­z gegründet. Daraus ging später das Augustiner­chorherren­stift St. Michael hervor. 1539 wurde die Klosterkir­che abgebroche­n, ihr Turm blieb bis 1634 stehen. An dieser Stelle entstand von 1842 bis 1848 die Wilhelmsbu­rg. Bis ins 17. Jahrhunder­t war der Michelsber­g ein Weinberg, dann wurden Gärten angelegt. Ab 1870 wurde das Gelände städtebaul­ich erschlosse­n – zunächst mit den Ausläufern der Neustadt und dann mit einem Villenvier­tel der Gartenstad­t. Auch der Safranberg mit seinem schönen Fort Albeck ist seit 1920 geprägt von lockerer Wohnbebauu­ng und wie der Michelsber­g Standort vieler Kliniken, Schulen und Universitä­tseinricht­ungen. Ausgedehnt­e Streuobstw­iesen und Kleingärte­n geben den beiden Stadtteile­n ihren unverwechs­elbaren Charme, zahlreiche Spazierweg­e führen hindurch. Der Turm mit Blick über die Stadt ist übrigens rund um die Uhr geöffnet. Eintritt muss niemand bezahlen.

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FOTO: REPTILIENZ­OO Auch dieser Grüne Leguan hat in Neu-Ulm ein neues Zuhause gefunden.

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