„Sowieso – Allweilno“: Narren ziehen durch Langenargen
Kressbronner erfinden Schienenersatzverkehr neu
(ah) - Bei bestem Wetter haben am Sonntag unzählige Schaulustige sowie rund 4000 Hästräger und Musikkapellen Langenargen beim Fasnetsumzug in eine fröhliche Narrenhochburg verwandelt. Zuvor spannten die Kressbronner Narren ihren „großen“Bürgermeister Daniel Enzensperger vor eine Eisenbahndraisine, um auf ihrem närrischen Schienenersatzverkehr rechtzeitig den Zunftmeisterempfang im ehrwürdigen Schloss Montfort nicht zu verpassen.
Bereits am Samstagabend begann für die Mitglieder der Narrenzunft d’Dammglonker vor vielen Zuschauern beim 65. Narrenbaumsetzen offiziell die „fünfte Jahreszeit“. Während Zunftmeister Harald Thierer und sein Zeremonienmeister Andi Wund durch den kurzweiligen Abend führten, stemmten die Jungs um Nobse Marquart und Jürgen Grandel gekonnt souverän die Schwalben unter den 15,10 Meter hohen und mit bunten Fähnchen geschmückten Narrenbaum. „Seit 65 Jahren spenden Hermann
und Barbara Kugel dieses Symbol unserer heimischen Fasnet, in Länge reden wir von insgesamt einem Kilometer Narrenbaum, vielen Dank dafür“, freute sich Zunftmeister
Harald Thierer, bevor die Täuflinge nach ihrem Narrenschwur und einem „leckeren“Happen Salz-FischHexenschleim-Brot ihre Aufnahmeprozedur mit Bravour bewältigten.
Beim Zunftmeisterempfang zeigten sich die Kressbronner Fasnetsfreunde in bestechender Form. Mit laufenden Bildern dokumentierten sie, wie dem Schienenersatzverkehr mithilfe einer Draisine eine ganz neue Bedeutung zukommt. Schließlich zog Kressbronns Bürgermeister Daniel Enzensperger das Gleisgefährt samt hochrangiger Narrenvertreter mit schier unbändigem Muskeleinsatz auf den Schienen von Kressbronn nach Langenargen. „Unser Schultheis ist nicht der Größte, hat dafür aber sehr viel ,Krafft’“, sagte der Narrenchef der Haidachgeister, Guido Eppler.
„Sowieso-Allweilno!“hieß es dann für den närrischen Lindwurm um 13.30 Uhr. 64 bunte und bestens gelaunte Zünfte und Gruppen mit über 4000 Hästrägern und zahlreichen Musikkapellen zeigten während der zweieinhalb Stunden, wie schön die Fasnet sein kann.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen des großen Narrensprungs, nicht aber, ohne zuvor beim Zunftmeisterempfang im Schloss Montfort so manche närrische Stichelei abzufeuern.