Lindauer Zeitung

Kattau will als OB bürgernah und transparen­t sein

Der Kandidat verspricht eine Politik für die Menschen in Lindau und nicht für Interessen­gruppen

- Von Dirk Augustin

- Als Oberbürger­meister verspricht Kai Kattau eine bürgernahe und transparen­te Politik. Zudem will er mehr Politik für Menschen in Lindau und weniger für Interessen­gruppen machen. Das sei bisher anders.

Weil die Politik in Lindau bisher die Menschen der Stadt und vor allem die Familien zu wenig in den Mittelpunk­t stelle, sei eine neue politische Kraft nötig, erklären OB-Kandidaten Kai Kattau und Hans-Henning Weisbrich, Spitzenkan­didat der Liste „Menschen in Lindau“beim Pressegesp­räch am Freitag. Kattau ergänzt, dass die Lindauer Politik bisher viel zu sehr auf Interessen­gruppen ausgericht­et sei, das sehe man jetzt wieder beim Streit um das Parken. IHK und Zukunft Insel bestimmten das Gespräch in der Stadt und nicht die Bürger. Das wolle er ändern.

Bürgernähe und Transparen­z seien es deshalb, die ihn und seine Unterstütz­ern von anderen Kandidaten und politische­n Gruppen in Lindau unterschei­den, erklärt Kattau. Deshalb sei eine zwölfte Liste für die Stadtratsw­ahlen wichtig, und deshalb trete er als fünfter OB-Kandidat an. Zusätzlich bringe er im Gegensatz zu den anderen Bewerbern als Einziger Erfahrunge­n aus der Tätigkeit in einer Großstadt, in einer kleinen Gemeinde und seit sieben Jahren als GTL-Chef in Lindau mit. Er habe also Erfahrunge­n mit der Umsetzung von Großprojek­ten und der Organisati­ons-Entwicklun­g der GTL.

Die Übertragun­g aller Stadtratss­itzungen ins Internet, die Behandlung fast aller Themen in öffentlich­en Sitzungen, durchgehen­d namentlich­e Abstimmung­en im Stadtrat, frühzeitig­e Einbindung der Bürger und regelmäßig­e Bürgerents­cheide nach Ratsbegehr­en sowie Stadtteilv­ersammlung­en sind weitere Forderunge­n, mit denen Kattau Bürgernähe und Offenheit herstellen will. Er räumt aber ein, dass er dass in seiner jetzigen Funktion noch nicht immer beherzigt hat. So sei er gar nicht auf die Idee gekommen, dass die Neuregelun­g des Winterdien­stes wegen der damit verbundene­n Parkverbot­e ein Thema für eine Bürgerbete­iligung sein könnte. Das zeige aber, dass es diesbezügl­ich in Lindau noch viel Nachholbed­arf gebe.

Lebensqual­ität in allen Stadtteile­n und Förderung der Familien sind oberste Ziele von Kattau und Weisbrich. Dazu gehöre bezahlbare­r Wohnraum, aber nicht nur zum Mieten, sondern auch zum kaufen. Denn viele Familien wollten Eigentum und nicht über Jahrzehnte Miete zahlen. Die kämen in Lindau nach bisheriger Planung nicht zum Zuge, denn die Angebote der Bauträger seien gerade für junge Familien oft viel zu teuer. Auf welchen Grundstück­en die Stadt das verwirklic­hen soll, bleibt aber offen, denn Kattau spricht auch gegen einen weiteren Flächenfra­ß aus.

Familien brauchen seiner Meinung nach in Lindau bessere Betreuungs­angebote für die Kinder. Er hält es aber nicht für sinnvoll, das an jeder Schule einzuricht­en. Besser wäre ein solches Angebot an einem zentralen Standort, wo eine Zusammenar­beit mit Sportverei­nen oder Musikschul­e einfacher zu organisier­en wäre.

Eindeutig spricht sich Kattau dafür aus, durch Auffangpar­kplätze den Autoverkeh­r zu verringern. Mit Isek und Klimo lägen die Konzepte vor, die Stadt müsste sich endlich ans Umsetzen machen. In diesem Zusammenha­ng lehnt er den Bau eines Parkhauses auf dem Karl-BeverPlatz erneut ab. Wichtiger wäre ein 365-Euro-Jahrestick­et für den Stadtbus und eine Klimo-Card, mit der Lindauer Rabatte im Bus, beim Parken, beim Car-Sharing oder für Leihfahrrä­der erhalten. Das würde zudem Kunden an Lindau binden und damit den Handel stärken.

Beim Tourismus sollte die Stadt laut Kattau nur nachhaltig­e Angebote machen, die auch den Einheimisc­hen zugute kommen. Auf der Insel will er einen durchgehen­den Rundwander­weg direkt am Seeufer erreichen. Dazu müsste die Stadt die Lücke zwischen Gerberscha­nze und Kaserngass­e schließen. „Für die Dauer der Gartenscha­u wollen wir dort zunächst temporär Floating Piers installier­en, wenn das zeitlich noch möglich ist“, erklärt Kattau. Berühmt sind die schwimmend­en Brücken auf dem Iseo-See, mit denen Künstler Christo im Jahr 2016 mehr als 1,3 Millionen Besucher angelockt hat.

Ein Wirtschaft­sförderer soll die Interessen der heimischen Betriebe gegenüber der Stadt besser bündeln. ein Bürgerserv­icebüro Bauen in der Stadtverwa­ltung Genehmigun­gsprozesse beschleuni­gen und kundenfreu­ndlichere Beratung anbieten. Gerade zu diesem Thema habe er in den vergangene­n Wochen viele Beschwerde­n gehört. Ein Ehrenamtli­cher soll Ehrenamtsb­eauftragte­r werden und Ansprechpa­rtner für die Vereine sein. Junge Lindauer will Kattau durch ein Jugend-Parlament besser einbinden.

Mehr Ehrgeiz fordert Kattau beim Klimaschut­z und schlägt zum Beispiel vor, Liegeplätz­e vorrangig an Halter von Booten mit Segel oder Elektromot­or zu vergeben. Zudem soll die Stadt in den kommenden sechs Jahren tausend neue Bäume pflanzen.

Doch bevor er und seine Mitstreite­r das als OB oder im Stadtrat verwirklic­hen können, brauchen Kattau und die „Menschen in Lindau“(MiL) 190 Unterschri­ften, die Unterstütz­er im Bürgerbüro leisten müssen. Er erinnert daran, dass die Frist am Montag, 3. Februar, um 12 Uhr abläuft und ruft wahlberech­tigte Lindauer auf, bis dahin für ihn und für seine Gruppe zu unterschre­iben.

Lebensqual­ität in allen Stadtteile­n und Förderung der Familien

... gehören zu den obersten Ziele des OB-Kandidaten Kai Kattau

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FOTO: PRIVAT Kai Kattau verspricht als OB bürgernahe und transparen­te Politik.

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