Kattau will als OB bürgernah und transparent sein
Der Kandidat verspricht eine Politik für die Menschen in Lindau und nicht für Interessengruppen
- Als Oberbürgermeister verspricht Kai Kattau eine bürgernahe und transparente Politik. Zudem will er mehr Politik für Menschen in Lindau und weniger für Interessengruppen machen. Das sei bisher anders.
Weil die Politik in Lindau bisher die Menschen der Stadt und vor allem die Familien zu wenig in den Mittelpunkt stelle, sei eine neue politische Kraft nötig, erklären OB-Kandidaten Kai Kattau und Hans-Henning Weisbrich, Spitzenkandidat der Liste „Menschen in Lindau“beim Pressegespräch am Freitag. Kattau ergänzt, dass die Lindauer Politik bisher viel zu sehr auf Interessengruppen ausgerichtet sei, das sehe man jetzt wieder beim Streit um das Parken. IHK und Zukunft Insel bestimmten das Gespräch in der Stadt und nicht die Bürger. Das wolle er ändern.
Bürgernähe und Transparenz seien es deshalb, die ihn und seine Unterstützern von anderen Kandidaten und politischen Gruppen in Lindau unterscheiden, erklärt Kattau. Deshalb sei eine zwölfte Liste für die Stadtratswahlen wichtig, und deshalb trete er als fünfter OB-Kandidat an. Zusätzlich bringe er im Gegensatz zu den anderen Bewerbern als Einziger Erfahrungen aus der Tätigkeit in einer Großstadt, in einer kleinen Gemeinde und seit sieben Jahren als GTL-Chef in Lindau mit. Er habe also Erfahrungen mit der Umsetzung von Großprojekten und der Organisations-Entwicklung der GTL.
Die Übertragung aller Stadtratssitzungen ins Internet, die Behandlung fast aller Themen in öffentlichen Sitzungen, durchgehend namentliche Abstimmungen im Stadtrat, frühzeitige Einbindung der Bürger und regelmäßige Bürgerentscheide nach Ratsbegehren sowie Stadtteilversammlungen sind weitere Forderungen, mit denen Kattau Bürgernähe und Offenheit herstellen will. Er räumt aber ein, dass er dass in seiner jetzigen Funktion noch nicht immer beherzigt hat. So sei er gar nicht auf die Idee gekommen, dass die Neuregelung des Winterdienstes wegen der damit verbundenen Parkverbote ein Thema für eine Bürgerbeteiligung sein könnte. Das zeige aber, dass es diesbezüglich in Lindau noch viel Nachholbedarf gebe.
Lebensqualität in allen Stadtteilen und Förderung der Familien sind oberste Ziele von Kattau und Weisbrich. Dazu gehöre bezahlbarer Wohnraum, aber nicht nur zum Mieten, sondern auch zum kaufen. Denn viele Familien wollten Eigentum und nicht über Jahrzehnte Miete zahlen. Die kämen in Lindau nach bisheriger Planung nicht zum Zuge, denn die Angebote der Bauträger seien gerade für junge Familien oft viel zu teuer. Auf welchen Grundstücken die Stadt das verwirklichen soll, bleibt aber offen, denn Kattau spricht auch gegen einen weiteren Flächenfraß aus.
Familien brauchen seiner Meinung nach in Lindau bessere Betreuungsangebote für die Kinder. Er hält es aber nicht für sinnvoll, das an jeder Schule einzurichten. Besser wäre ein solches Angebot an einem zentralen Standort, wo eine Zusammenarbeit mit Sportvereinen oder Musikschule einfacher zu organisieren wäre.
Eindeutig spricht sich Kattau dafür aus, durch Auffangparkplätze den Autoverkehr zu verringern. Mit Isek und Klimo lägen die Konzepte vor, die Stadt müsste sich endlich ans Umsetzen machen. In diesem Zusammenhang lehnt er den Bau eines Parkhauses auf dem Karl-BeverPlatz erneut ab. Wichtiger wäre ein 365-Euro-Jahresticket für den Stadtbus und eine Klimo-Card, mit der Lindauer Rabatte im Bus, beim Parken, beim Car-Sharing oder für Leihfahrräder erhalten. Das würde zudem Kunden an Lindau binden und damit den Handel stärken.
Beim Tourismus sollte die Stadt laut Kattau nur nachhaltige Angebote machen, die auch den Einheimischen zugute kommen. Auf der Insel will er einen durchgehenden Rundwanderweg direkt am Seeufer erreichen. Dazu müsste die Stadt die Lücke zwischen Gerberschanze und Kaserngasse schließen. „Für die Dauer der Gartenschau wollen wir dort zunächst temporär Floating Piers installieren, wenn das zeitlich noch möglich ist“, erklärt Kattau. Berühmt sind die schwimmenden Brücken auf dem Iseo-See, mit denen Künstler Christo im Jahr 2016 mehr als 1,3 Millionen Besucher angelockt hat.
Ein Wirtschaftsförderer soll die Interessen der heimischen Betriebe gegenüber der Stadt besser bündeln. ein Bürgerservicebüro Bauen in der Stadtverwaltung Genehmigungsprozesse beschleunigen und kundenfreundlichere Beratung anbieten. Gerade zu diesem Thema habe er in den vergangenen Wochen viele Beschwerden gehört. Ein Ehrenamtlicher soll Ehrenamtsbeauftragter werden und Ansprechpartner für die Vereine sein. Junge Lindauer will Kattau durch ein Jugend-Parlament besser einbinden.
Mehr Ehrgeiz fordert Kattau beim Klimaschutz und schlägt zum Beispiel vor, Liegeplätze vorrangig an Halter von Booten mit Segel oder Elektromotor zu vergeben. Zudem soll die Stadt in den kommenden sechs Jahren tausend neue Bäume pflanzen.
Doch bevor er und seine Mitstreiter das als OB oder im Stadtrat verwirklichen können, brauchen Kattau und die „Menschen in Lindau“(MiL) 190 Unterschriften, die Unterstützer im Bürgerbüro leisten müssen. Er erinnert daran, dass die Frist am Montag, 3. Februar, um 12 Uhr abläuft und ruft wahlberechtigte Lindauer auf, bis dahin für ihn und für seine Gruppe zu unterschreiben.
Lebensqualität in allen Stadtteilen und Förderung der Familien
... gehören zu den obersten Ziele des OB-Kandidaten Kai Kattau