Kubacki trumpft auf, der Mann in Gelb justiert nach
Schanzenpräparation: 1a, Wetter: winterlich-ideal bis winterlich-windig, Resonanz: mit 9500 (Samstag) und 7000 Zuschauern (Sonntag) Weltcup-Oberklasse. Fast alles bestens also in Titisee-Neustadt, wo die Elite des Skisprungs zum zehnten Mal seit 2001 zu Gast war. Auch für den Mann im Gelben Trikot: acht Tage zuvor in Predazzo strahlender Doppelsieger, arbeitete sich redlich an der Hochfirstschanze ab. Wurde Zwölfter, dann Fünfter. Mitnichten ein Leistungseinbruch, auch wenn der Beginn einer wunderbaren Freundschaft anderen vorbehalten blieb. aus Polen vor allem, der seine Tournee-Form im Gepäck hatte, beide Wettbewerbe gewann und vom Naturbakken im Schwarzwald in beinahe lyrischen Tönen schwärmte. Karl Geiger indes gebührt die Auszeichnung für die gelungenste Formulierung des Wochenendes: „Die Schanze“, gab er nach Neustadt-Sprung Nr. 6 zu Protokoll, „fällt mir jetzt nicht in den Schoß, ist nicht so einfach für mich.“Der Anlauf „sehr steil“, der Radius „sehr straff“, herb tat sich der Oberstdorfer hier, denn: „Meine Anfahrtshocke ist eh schon ein bissl anfällig, und wenn die nicht ganz passt, dann fehlt’s mir auch im Absprung.“Und damit an Höhe, Tempo – und Weite. Karl Geiger aber wäre nicht Karl Geiger, hätte er nicht die „richtigen“Schlüsse gezogen und mit Bundestrainer Stefan Horngacher nachjustiert. Ergebnis nach Probeund zwei Ernstfall-Luftfahrten am Sonntag: „Es hat funktioniert, ich hab’ die bestmöglichen Sprünge im Wettkampf rüberbringen können. Das gibt Selbstvertrauen.“Und eine Woche mehr in Gelb. Mindestens. (lin)