Züge fahren bald schneller und häufiger
Erste Details zum Fahrplan stehen fest, der ab Dezember 2021 gilt.
- Lindauer können künftig nicht nur viel schneller, sondern auch viel öfter mit dem Zug nach München fahren. Ähnliches ist für Ulm geplant. Allerdings müssen Bahnfahrer noch knapp zwei Jahre warten.
Zumindest auf bayerischer Seite sind auch Details des künftigen Fahrplans schon bekannt. In Baden-Württemberg teilen die Verantwortlichen dagegen auf Anfrage der LZ mit, dass sie noch keine Angaben über den Fahrplan nach Inbetriebnahme der elektrifizierten Strecke von Lindau über Friedrichshafen nach Ulm machen können.
Auf bayerischer Seite dagegen nennt Sandra Höldl von der Pressestelle der Bayerischen Eisenbahngesellschaft der LZ schon viele Details. Grundsätzlich bleibt es aber dabei, dass ab dem 13. Dezember dieses Jahres zunächst nur die Eurocity zwischen Lindau und München unter Strom fahren. Denn der Vertrag zwischen dem Freistaat und der Bahn AG über den Regionalverkehr mit Dieselzügen läuft noch bis Dezember 2021. In Lindau ändert sich also zunächst nur, dass in Reutin auch die ÖBB-Züge auf der Fahrt zwischen Lindau und Bregenz in Reutin halten werden.
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hofft zudem, dass im Dezember schon die ersten S-BahnZüge aus der Schweiz auf die Lindauer Insel fahren und in Reutin halten. Die DB Regio wird zum Jahresende die Alex-Linie Lindau-München übernehmen und einen Teil der Fahrten über die Insel hinaus bis Reutin verlängern, damit Fahrgäste in den Eurocity nach Zürich umsteigen können.
Doch die eigentlichen Änderungen am Fahrplan stehen ein Jahr später an, also kurz vor Weihnachten 2021. Dann nimmt die Firma Go Ahead den elektrischen Fahrbetrieb zwischen Lindau und München über Memmingen auf. Das bedeutet im Wechsel mit dem Eurocity einen Zwei-Stunden-Takt nach München, wobei die Regionalzüge bis Memmingen an allen Bahnhöfen halten – also auch in Aeschach, Oberreitnau, Weißensberg, Schlachters und Hergensweiler, wenn die neuen Bahnhalte 2024 oder später fertig sind.
Das wird für Bahnfahrer ab Lindau einen Meilenstein bedeuten. Denn laut BEG steigt die Zahl der Verbindungen zwischen Lindau und München von bisher 65 auf 85, wobei an jedem Werktag 44 Züge eine umsteigefreie Fahrt von Lindau nach München oder zurück ermöglichen, entweder über Memmingen oder über Kempten. Das geht laut BEG nicht auf Kosten der Verbindungen nach Augsburg, denn auch da steigt die Zahl der Verbindungen von bisher 62 am Tag auf 85, statt bisher 16 durchgehenden Zügen am Tag soll es künftig 18 geben.
Von Lindau über Kempten bis München fahren Züge weiter mit Dieselantrieb. Aber auch auf der Strecke wird es einen Stundentakt geben. Dieselantrieb wird auf dieser Strecke laut BEG laut den Verträgen bis etwa 2030 bleiben. Die Zeit will der Freistaat nutzen, um Wasserstoffzüge oder Akkuloks zu testen. Vordringlich bleibe aber die Forderung nach weiteren elektrifizierten Bahnstrecken im Allgäu.
Details zum neuen Fahrplan auf der Südbahn bis Ulm stehen nach
Auskunft der Bahn AG noch nicht fest. Klar ist, dass die Züge auf der Strecke dann unter Strom fahren werden. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft berichtet zudem, dass dies voraussichtlich auch für die Regionalbahn zwischen Lindau und Friedrichshafen gilt. Die Beteiligten prüfen zudem laut BEG-Pressesprecherin Sandra Höldl, ob es bereits ab diesem Zeitpunkt durchgehende Züge zwischen Vorarlberg und BadenWürttemberg geben soll, die durch Lindau fahren.
Vorerst müssen die Fahrgäste noch mit den Folgen der Bauarbeiten leben. Wie berichtet, wird vom 24. bis 29. Februar in Lindau gar kein Zug fahren, damit die Techniker das neue Elektronische Stellwerk in Betrieb nehmen können. Ab 1. März ist auch die Sperrung der Strecke nach Friedrichshafen beendet, dort fahren wieder Züge statt Busse. Dafür beginnen die Bauarbeiten zwischen Ravensburg und Aulendorf, wo bis Ende Juli Busse unterwegs sein werden. Von September bis Dezember soll es dann Schienenersatzverkehr zwischen Friedrichshafen und Ravensburg geben. Damit sind die Arbeiten auf der Südbahnstrecke weitgehend beendet. Laut einer Sprecherin der Bahn AG in Stuttgart seien aber im Jahr 2021 „noch nachlaufende Arbeiten in allen Bauabschnitten“nötig.