Theater fragt in der neuen Spielzeit nach dem guten Leben
Bregenzer Theater Kosmos präsentiert Produktionen und neue Plattform
(lz) - Das Theater Kosmos in Bregenz hat in einer Pressekonferenz auf eine neue Plattform aufmerksam gemacht: Auf dem Gelände des ehemaligen Wolllädele im „Schöller2Welten Areal“sollen künftig junge Künstler im „KosmosAtelier“bildende und darstellende Kunst präsentieren können. Die Theaterleiter Hubert Dragaschnig und Augustin Jagg stellten den Spielplan für 2020 vor.
Über dem Spielplan 2020 stehe die Frage: „Was ist ein gutes Leben?“Wie auch immer man diese Frage beantworte, ein Teil der Antwort werde sich auf das gesellschaftliche Miteinander beziehen und zwingend eine weitere Frage aufwerfen: „Was ist eine gute Welt?“, heißt es in der Vorschau. Fragen nach privaten Notwendigkeiten
und Bedürfnissen, nach gesellschaftlichen Entwürfen oder alternativen Lebensmodellen, Fragen nach dem Stellenwert des
„Schönen, Guten und Wahren“, nach politischen Zuständen und politischen Umbrüchen werden sowohl die vier Theaterproduktionen als auch das Programm von 2020 begleiten. Zeitgenössische Theaterliteratur stehe wie immer im Zentrum des Spielplans, von den vier Theaterproduktionen des Jahres werden drei Uraufführungen zu sehen sein, heißt es weiter.
In der ersten Produktion des Theaters wird ein Stück von Bernhard Studlar als Uraufführung zu sehen sein, das er gemeinsam mit Andreas Sauter geschrieben hat, nämlich „Warten auf Tränengas“. Ein aktuelles und gleichzeitig zeitloses Stück, das anhand eines Machtwechsels parabelhaft machtpolitische Mechanismen freilegt.
Peter Handke hat im Herbst 2019 den Nobelpreis für Literatur erhalten. Das Theater Kosmos reagiert auf diese Preisvergabe und nimmt sie zum Anlass, im Jahr 2020 die wohl bekannteste Erzählung des österreichischen Autors „Wunschloses Unglück“auf die Bühne zu bringen.
Die Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus Wien wird auch heuer fortgesetzt. Der junge Regisseur Simon Dworaczek, Absolvent des Max Reinhard Seminars, wird mit seinem Team unter dem Arbeitstitel „Live and let die“ein Stück für das Theater Kosmos entwickeln. Diese Uraufführung wird Ende des Jahres auch in Wien zu sehen sein.
Zwei Frauen stehen im Mittelpunkt des Stückes „Limbus“von Florentina Hofbauer. Im äußersten Kreis der Vorhölle treffen Svetlana Allilujewa, Tochter von Stalin und Nelli Mann, Ehefrau von Heinrich Mann aufeinander. Beide sind in den
Sog der Gewalt geraten, schuldlos Mitschuldige an gesellschaftlicher und familiärer Gewalt. Diese Uraufführung ging als Siegerstück des Kosmosdrom Stückewettbewerbs „Wer Gewalt sät“.
Wieder bietet das Kosmosdrom im neuen Theaterjahr jungen AutorInnen die Möglichkeit sich zu präsentieren. Es werden mehrere Uraufführungen auf der KosmosdromBühne zu erleben sein.
Auch dieses Jahr wird ein Kosmodrom-Stückewettbewerb ausgeschrieben. Unter dem Titel „Life 2050“sollen sich junge AutorInnen dem Leben im Jahre 2050 widmen man darf gespannt sein auf die Auseinandersetzung mit dem Thema und die hoffentlich zahlreichen Stückbeiträge.