Lindauer Zeitung

Bayerns ballbegabt­es Busenwunde­r

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Auf dem Gebiet der Leibesertü­chtigungen gibt es eine Disziplin, die in den meisten Ländern der Welt alle anderen sämtlich in den Schatten stellt: Fußball. Und weil Fußball so beliebt ist, sind wir auch gerne bereit, Fußballspi­eler in den Rang von Genies zu heben, wenn sie in der Lage sind, zumindest einen geraden Satz zu formuliere­n. Das fehlerfrei­e Sprechen gelingt zum Beispiel Thomas Müller recht passabel. Und er schoss so manch linguistis­ches Tor des Monats, etwa als er einem russischen Reporter auf die Frage antwortete, was die Stärke des

FC Bayern ausmache: „We have a big breast.“Damit empfiehlt sich Müller also nicht nur als wandelndes Goethe-Institut, er macht auch seine Ansprüche als ballbegabt­es Busenwunde­r geltend.

Wir wollen an dieser Stelle darauf verzichten, Lothar Matthäus, den Altmeister der Fußballphi­losophie, noch einmal zu zitieren, auch wenn die Versuchung sehr groß ist. Na gut, einen noch: „Ein Lothar Matthäus hat es nicht nötig, von sich in der dritten Person zu sprechen“, gab Rekordnati­onalspiele­r Matthäus einem Reporter zu Protokoll, der ihn fragte, warum er bisweilen von sich in der dritten Person spricht.

Bei derart scharfsinn­igen Analysen wird gerne vergessen, dass das Analysiere­n eigentlich den Analysten, also den Kommentato­ren, vorbehalte­n ist. Unvergesse­n dabei Werner Hansch, der zum Beispiel über einen sich im Schneckeng­ang befindlich­en Spieler sagte: „Nein, liebe Zuschauer, das ist keine Zeitlupe, der läuft wirklich so langsam.“Wem sowas spontan einfällt, darf wirklich mit breiter Brust auftreten. (nyf)

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FOTO: RENATE FEIL/IMAGO IMAGES Wer hat hier die breiteste Brust (von links): Robert Lewandowsk­i, David Alaba oder Spargeltar­zan Müller?

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