Perser-Schau in Karlsruhe abgesagt
Landesmuseum findet keine Versicherung
(dpa) - Enttäuschung nach bangen Wochen: Die große Karlsruher Perser-Schau fällt aus. Für den geplanten Kulturaustausch findet sich derzeit keine Versicherung.
Eckart Köhne, Direktor des Badischen Landesmuseums, erklärte: „Wir müssen sie stoppen, wir bekommen unsere Objekte nicht versichert.“Für Köhne, der zugleich Präsident des Deutschen Museumsbundes ist, ist das besonders schmerzlich: Gerade angesichts der angespannten politischen Beziehungen hätten die Museen als Botschafter ihrer Länder ein Zeichen setzen können.
Für die im Oktober geplante Schau „Die Perser – Am Hof der Großkönige“hätte das Badische Landesmuseum rund 200 kostbare Leihgaben aus iranischen Museen aus dem 6. bis 4. Jahrhundert vor Christus bekommen, darunter Gold- und Silbergefäße sowie zahlreiche Keramiken.
Die Karlsruher wollten im Gegenzug für eine Ausstellung in Teheran eigene Antiken aus dem Mittelmeerraum verleihen. Allein die Karlsruher Objekte hätten für einen zweistelligen Millionen-Betrag versichert werden müssen. Doch angesichts der aktuellen Sicherheitslage habe sich kein Versicherer gefunden, der das Risiko tragen wollte, sagte Köhne. Er betonte aber: „Sobald sich die Lage gebessert hat, werden wir sofort wieder dort sein und es anschieben.“
Das Museum bewahrt rund 500 000 Objekte auf. Präsentiert werden 13 000 Exponate von der Steinzeit bis zur Gegenwart – neben der „Türkenbeute“auch die AntikenSammlung sowie Zeugnisse aus dem Schwarzwald und der badischen Revolution. Voraussichtlich ab 2024 steht die Sanierung des Museums an. Danach soll es unter anderem ein eigenes Kindermuseum im Karlsruher Schloss geben.