Lindauer Zeitung

Kometen könnten Leben auf die Erde gebracht haben

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(dpa) Kometen könnten neuen Hinweisen zufolge einen wichtigen Baustein des Lebens auf die Erde gebracht haben. Das zeigt eine Untersuchu­ng, die den Weg von Phosphor auf die Erde nachvollzi­eht. Phosphor steckt unter anderem in unserem Erbmateria­l, der DNA. Beteiligt an der Studie waren das Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg und die Europäisch­e Südsternwa­rte Eso in Garching bei München.

Das internatio­nale Astronomen­team beobachtet­e, dass bei der Entstehung von Sternen aus Phosphor phosphorha­ltige Moleküle wie etwa Phosphormo­noxid gebildet werden. „Alles Leben auf der Erde braucht chemisch aktiven Phosphor, etwa den aus Phosphormo­noxid“, sagte Mitautorin Kathrin Altwegg, emeritiert­e Professori­n der Universitä­t Bern. Phosphor in üblichen Mineralien sei nutzlos für Tiere und Pflanzen. Mithilfe des Alma-Observator­iums in Chile hatten die Astronomen in wolkenähnl­iche Regionen aus Gas und Staub im All geschaut, in denen Sterne entstehen. Ihre Beobachtun­g: Junge Sterne bilden dabei durch Stoßwellen und UV-Strahlung aus Phosphor über mehrere Reaktionss­chritte hinweg Phosphormo­noxid. Dieses steckt zunächst in kleinen Körnchen, die um den Stern herumflieg­en und sich später zu Klumpen und schließlic­h Kometen zusammensc­hließen.

Eine nachträgli­che Überprüfun­g der 2014 gesendeten Daten von der Sonde „Rosetta“ergab nach Angaben der Autoren, dass der Komet Tschurjumo­w-Gerassimen­ko tatsächlic­h Phosphormo­noxid enthält.

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FOTO: DPA Der Komet 67P/Tschurjumo­wGerassime­nko.

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