Biathlet Nawrath bereits in WM-Form
(SID) - Philipp Nawrath strahlte nach dem besten Wettkampf seiner noch jungen Biathlonkarriere spitzbübisch. „Ganz ehrlich“, sagte er über den herausragenden und völlig überraschenden vierten Platz im Einzel von Pokljuka, „ich hatte schon damit geliebäugelt.“Dass sein Plan dann aber derart gut aufging, konnte der Bayer natürlich nicht ahnen. Im Klassiker über 20 Kilometer jagte Nawrath alle 20 Schüsse ins Ziel – die Voraussetzung für das nächste Ausrufezeichen. Vergangene Woche hatte er bei seinem ersten Weltcup-Start in diesem Winter als Sprint-Siebter in Ruhpolding prompt die WM-Norm geknackt, nun folgte das zweite TopErgebnis binnen kürzester Zeit. „Das könnte ein gutes Omen für die WM sein“, sagte Nawrath selbstbewusst.
Für die Titelkämpfe in Antholz (13. bis 23. Februar) ist der 26-Jährige, dem beim Erfolg des Norwegers Johannes Thingnes Bö nur 11,1 Sekunden zum Podest gefehlt haben, plötzlich eine feste Größe im Team des Deutschen Skiverbandes. Eine Situation, von der der zweimalige Weltmeister Erik Lesser derzeit nur träumen kann. Zwar verdiente sich der 31-Jährige als 20. einen Platz für den Massenstart am Sonntag – und damit eine wirklich allerletzte Chance, um die WM-Norm zu erfüllen. Ob er dort allerdings unter die besten Acht laufen wird, muss aufgrund seiner aktuellen läuferischen Defizite bezweifelt werden: „Ich habe gemacht, was möglich ist. Das ist für ganz vorne nicht gut genug. Dann braucht das Team nicht zwingend einen Erik Lesser.“