Agrarwende nötig
Zu „Für’n Appel und’n Ei“(13.1.):
Für die kranke Fehlentwicklung ist seit Jahrzehnten die Politik verantwortlich, die zugunsten der Agrarindustrie Dumpingpreise ermöglicht hat: Gefördert werden nicht die bäuerlichen Betriebe mit artgerechter und naturverträglicher Landwirtschaft, sondern Großkonzerne, die für den Weltmarkt Massen im Überschuss produzieren unter Missachtung von Tier-, Umwelt- und Naturschutz. Die staatlichen Fördergelder, die Gesetze und Verordnungen und das unzulängliche Kontrollsystem lassen zu, dass durch dieses System von den Verursachern und Verbrauchern weder die immensen Umwelt- noch Klima- und Gesundheitsschäden (Antibiotikaresistenzen!) bezahlt werden und dass von Groß-Unternehmen die Bauern immer mehr verdrängt und zur Hofaufgabe gezwungen werden. Es freuen sich die wenigen weltweiten Tierzuchtunternehmen, die Chemieund Pharmaindustrie, die Banken und Fleischkonzerne über fette Gewinne – für die Gesellschaft und die Tiere bleiben zerstörte Böden, verseuchtes Wasser, befeuerter Klimawandel, Schwund der Artenvielfalt. Und der Schmerz um die betroffenen Tiere für Menschen mit Mitgefühl. Subventionen müssten dringend an gesellschaftliche Leistungen wie den Erhalt der Lebensgrundlagen gebunden werden, anstatt das Mithalten am Weltmarkt zu finanzieren. Dann wäre ein Schweinepestfall auch nicht so eine wirtschaftliche Katastrophe. Eine entsprechende Agrarwende in Deutschland und der EU wäre dringend geboten. Karin Ulich, Sigmarszell
Liebe Leserinnen, liebe Leser,