Schranken am Lotzbeckweg sollen weg
Stadtrat beschließt über Unter- oder Überführung
(dik) - Ob Fußgänger und Radfahrer am Lotzbeckweg künftig unter den Schienen durch oder oben drüber gehen und fahren sollen, das entscheidet der Stadtrat am Mittwoch. Fertig sein muss das Bauwerk vor 2024.
Die Bahn darf die bisherigen Schranken nur noch bis Jahresende 2023 betreiben. Deshalb haben es DB Netz AG und Stadt Lindau plötzlich wieder eilig bei der Planung eines Bauwerks, das die Schranken überflüssig macht. Damit sollen die Wartezeiten entfallen, die vor allem im Sommer täglich mehrere hundert Fußgänger und Radfahrer dort bisher auf sich nehmen müssen. Dass die Schranken manchmal zehn Minuten und länger geschlossen sind, führt zu Unmut, sodass die Bahn dort regelmäßig Sicherheitspersonal einsetzen muss.
Zunächst hatten Stadt und Bahn eine Unterführung geplant, weil die städtebaulich vertretbarer erschien. Vor anderthalb Jahren stoppte Oberbürgermeister Gerhard Ecker die Planung aber, weil die Kosten auf knapp 15 Millionen Euro gestiegen waren. Tatsächlich zeigen auch neue Kostenschätzungen der Bahn AG, dass eine Unterführung zwischen 13 und 14,2 Millionen Euro kosten wird. Hinzu kommen nicht förderfähige Kosten, die Pius Hummler, zuständiger Fachbereichsleiter der GTL, noch nicht beziffern kann.
Eine elegante stützenfreie Brücken, die an einem Pylon aufgehängt werden könnte, würde ebenfalls 14,5
Millionen Euro kosten, schreibt Hummler in der Sitzungsvorlage für die Stadträte. Deshalb empfiehlt er den Räten, eine Brücke mit Stützpfeilern zu beschließen, die laut Schätzung der Bahn AG nur 10,2 Millionen Euro kosten soll.
Dabei handelt es sich um eine Brücke, die durchgehend fünf Meter breit sein soll, sodass es in jeder Richtung einen kombinierten Gehund Radweg geben kann. Damit die Brücke auch für Rollstuhlfahrer oder Mütter mit Kinderwagen nutzbar ist, betragen Steigung und Gefälle kontinuierlich fünf Prozent.
Wenn die Räte dem am Mittwoch zustimmen, müssen Stadt und Bahn AG die bestehende Planungsvereinbarung für eine Unterführung aktualisieren oder eine neue über Planung einer Brücke abschließen. Planung und Genehmigungsverfahren soll zügig ablaufen, sodass der Bau spätestens im Frühjahr 2022 beginnen kann. So ist es in Bauablaufplänen für den Bahnknoten Lindau der DB Netz AG vorgesehen. Dann könne die Brücke pünktlich zum Jahresende 2023 fertig sein.
Die öffentliche Sitzung des Lindauer Stadtrats am Mittwoch, 29. Januar, im Alten Rathaus beginnt um 17.30 Uhr. Weitere Themen sind das Parkraumkonzept ab Frühjahr 2020, die Vereidigung von Thomas Ball als Listennachfolger für die Lindau Initiative, ein Gutachten über die Nettokaltmiete in Lindau als Voraussetzung für die Zweitwohnungssteuer, den Standort des Wochenmarktes während des Cavazzen-Umbaus und die Ausschreibung für die Straßenbeleuchtung.