Gemeinderäte wollen Wiesen blühen lassen
Gemeinschaftsprojekt soll Nahrungsquelle für Insekten sein – Bauhof pflegt die Flächen
- Der Bodolzer Gemeinderat will gemeindeeigene Wiesen erblühen lassen und so Nahrungsquellen für Bienen und andere Insekten bieten. Das haben die Räte einstimmig beschlossen. Dafür stellt, bearbeitet und pflegt die Gemeinde die Flächen, das Wissen und die Maschinen vermittelt das Netzwerk „Blühende Landschaft“und das Saatgut spendet der Bodolzer Betrieb „Little bee fresh“.
Zusammen mit der Gemeinde und dem Netzwerk „Blühende Landschaft“will „Little bee fresh“, eine in Bodolz beheimatete und Bienenwachstücher produzierende Firma, gleich mehrere Blühflächen anlegen. Dazu spendet sie für insgesamt 10 000 Quadratmeter das Saatgut, das auf die Gegend abgestimmt sei, wie Bürgermeister Christian Ruh dem Gemeinderat während der jüngsten Sitzung erklärte.
Die Aufgabe der Gemeinde, sprich der Bauhofmitarbeiter, sei es, die infrage kommenden Flächen vorzubereiten, zu bearbeiten und letztlich auch zu pflegen. Das Netzwerk biete hierzu seine Beratung an und stelle bei Bedarf die notwendigen Maschinen zur Verfügung, führte Ruh aus. Nach der Ansaat sei der Pflegeaufwand für die Flächen geringer, weil diese nur noch zwei Mal jährlich gemäht werden dürften, erklärte Ruh und sagte, dass sich bei kleineren Flächen, wie etwa im Taubergat oder im Blütenweg die Anwohner bei der Pflege beteiligen möchten.
Als weitere gemeindeeigenen Flächen, die als Blühwiese infrage kommen würden, nannte Ruh die Wiese in der Kirchstraße, gegenüber der Kirche, die Wiese an der Austraße, beim Bogenschießplatz, der Spielplatz am Regeltier, der Kreisel und diverse Pflanzgefäße in Bodolz Nord, die kleinen gemeindlichen Grundstücke in Taubergat, das Wiesenstück an der Einfahrt Rohrstraße, die Grünfläche beim Einkaufszentrum Richtung Bahnübergang und die Grünfläche hinter dem Fußballfeld des BCB.
„Grundsätzlich ist es kein Fehler, wenn in Bodolz was blüht“, fassteBruno Schmid (Bürgerschaft Bodolz) die Dikussion im Gremium letztlich zusammen. Dem schloss sich Franz Joachim (Unabhängige Bürger Bodolz) an: „Das ist eine tolle Sache“. Gebhard Marte (BB) wünschte sich – des ökologischen Effekts wegen – mehrjährige Pflanzen. August Krenkel (BB) gab den Tipp, dass für einen Erfolg beim Ausbringen keinesfalls an Saatgut gespart werden dürfe. Und Helga Glemser (UBB) regte an, Saatgut zu verwenden, das nicht nur im Sommer blühende Pflanzen hervorbringt. Ingrid Gabelsberger (UBB) wiederum machte sich für eine Aufklärung der Bürger stark. Etwa durch entsprechende Infotafeln an den
ANZEIGE
Blühwiesen. Die Rätin sah nämlich die Gefahr, dass die Bürger die Blühwiesen als solche nicht erkennen, sobald diese abgeblüht seien und mit Unverständnis auf diese „ungepflegten“Flächen reagieren könnten. Das sehe das Netzwerk genauso, weshalb dieses entsprechende Infotafeln im Angebot habe, erklärte der Bürgermeister und schlug vor die Bodolzer in den Dorfnachrichten aufzuklären.