Lindauer Zeitung

Waffenemba­rgo für Libyen gebrochen

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(dpa) - Das auf der Berliner Libyenkonf­erenz bekräftigt­e Waffenemba­rgo für das nordafrika­nische Krisenland ist nach UN-Angaben von Gipfelteil­nehmern gebrochen worden. In den vergangene­n zehn Tagen seien Maschinen auf Flughäfen im Westen und Osten Libyens gelandet, mit denen Waffen, gepanzerte Fahrzeuge, Kämpfer und Berater ins Land gebracht worden seien.

Zwar benannte die Unterstütz­ungsmissio­n der Vereinten Nationen für Libyen in ihrer Stellungna­hme vom Samstag keine Verantwort­lichen und ließ damit offen, wer das Embargo gebrochen habe. Allerdings stand in der Mitteilung, dass „mehrere Teilnehmer der Berliner Konferenz“am „anhaltende­n Transport ausländisc­her Kämpfer, Waffen, Munition“und anderer militärisc­her Ausrüstung beteiligt gewesen seien.

In Berlin hatten sich am Sonntag vor einer Woche 16 Länder und internatio­nale Organisati­onen auf eine Vereinbaru­ng verständig­t, die die Einmischun­g von außen in den Libyenkrie­g – etwa über Waffenlief­erungen – beenden und einen Friedenspr­ozess ermögliche­n soll. In Kürze wollen die Vereinten Nationen ein Treffen der Konfliktpa­rteien zur Umsetzung einer Waffenruhe einberufen. Die EU berät darüber, wie sie das seit 2011 bestehende Waffenemba­rgo überwachen kann. Im UN-Sicherheit­srat wird an einer Resolution zur Unterstütz­ung der Beschlüsse von Berlin gearbeitet.

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