Lindauer Zeitung

Mehrheit für Pflichtbes­uche von Schülern in KZ-Gedenkstät­ten

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Eine Mehrheit der Deutschen ist dafür, alle Schüler zum Besuch eines ehemaligen Konzentrat­ionslagers zu verpflicht­en. In einer Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts YouGov sprachen sich 56 Prozent für solche Pflichtbes­uche in KZ-Gedenkstät­ten mindestens einmal während der Schulzeit aus. Nur 34 Prozent sind dagegen. Zehn Prozent machten keine Angaben. Zwar finden 24 Prozent der Deutschen, das Gedenken an den Holocaust müsse generell verstärkt werden. Mindestens jeder Fünfte (22 Prozent) meint allerdings, der Holocaust spiele in der deutschen Erinnerung­skultur eine zu große Rolle. 45 Prozent finden es so, wie es jetzt ist, genau richtig. Unter den AfD-Wählern sind diejenigen, denen das Gedenken zu viel ist, mit 56 Prozent in der Mehrheit. Der YouGov-Umfrage zufolge hat nur jeder fünfte Deutsche (21 Prozent) die Gedenkstät­te Auschwitz-Birkenau schon einmal besucht. Nur 55 Prozent der Befragten waren überhaupt schon einmal in einer der KZ-Gedenkstät­ten in Deutschlan­d oder im Ausland. Je älter die Befragten, desto geringer ist der Anteil derjenigen, die eine der KZ-Gedenkstät­ten besichtigt haben. Von den 18- bis 24-jährigen sind es 67 Prozent, von den über 55-Jährigen 49 Prozent. Vor allem junge Erwachsene wünschen sich Pflichtbes­uche von Schülern in ehemaligen Konzentrat­ionslagern. Von den 18- bis 24-Jährigen sind fast zwei Drittel (64 Prozent) dafür. (dpa)

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