Arbeitsmarktforscher kritisieren Minijobs
Arbeitsmarktforscher plädieren für die Abschaffung der Minijobs. Zumindest als Nebentätigkeit sollte die staatliche Subventionierung der geringfügigen Beschäftigung nicht länger erlaubt sein. Wissenschaftler unter anderem vom Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW, Köln) und der Universität Duisburg-Essen unterstützen damit einen aktuellen Vorstoß der Grünen, die die Umwandlung der Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen verlangen. Insbesondere die Subventionierung von jenen Minijobs, die als Nebentätigkeit ergänzend zum Hauptberuf ausgeübt werden, ist nach Ansicht der Arbeitsmarktexperten nicht tragbar.
Mit einem Minijob darf ein Arbeitnehmer höchstens 450 Euro im Monat verdienen. Für Beschäftigte ist das Einkommen steuerfrei, sie müssen auch nicht in die Arbeitslosen-, Krankenund Pflegeversicherung einzahlen; von der Rentenversicherungspflicht können sie sich befreien lassen. Arbeitgeber führen pauschal Beiträge zur Sozialversicherung ab. Dadurch sind Minijobber für Unternehmen billiger als Beschäftigte in regulären Jobs.
Nach jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit gibt es in Deutschland rund 7,6 Millionen Minijobber. Etwa drei Millionen Menschen üben danach einen Minijob als Nebentätigkeit neben ihrem Hauptberuf aus. Arbeitsmarktforscherin Claudia Weinkopf von der Uni Duisburg-Essen zufolge erhalten Minijobber oft weniger als den vorgeschriebenen Mindestlohn. (epd)