Ermittler suchen nach Motiven für Gewalt gegen Verwandte
Nach den tödlichen Schüssen auf sechs Menschen in Rot am See schwebt ein angeschossener Mann immer noch in Lebensgefahr. Am kritischen Zustand des 68-Jährigen habe sich nichts verändert, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. Ein 26-Jähriger soll am Freitag seine Eltern, einen Onkel, eine Tante und zwei Stiefgeschwister erschossen sowie die beiden weiteren Verwandten angeschossen haben. Das Motiv ist noch unklar. Hintergrund des Zusammentreffens der Verwandten in Rot am See soll nach Informationen der Deutschen
Presse-Agentur dpa die Beerdigung der Großmutter des 26-Jährigen mütterlicherseits in Sachsen gewesen sein. Wie die „Bild am Sonntag“berichtete, fand die Beisetzung am Samstag in Schwepnitz statt. Die Mutter (56) des Tatverdächtigen, die dpa und „Bild am Sonntag“zufolge vom Vater getrennt lebte, hatte auf dem Weg aus dem Raum Freiburg nach Sachsen einen Zwischenstopp in Rot am See gemacht. Mit ihr waren zwei Stiefgeschwister des Verdächtigen aus der Gegend um Freiburg gekommen. Als auf diese drei Angehörigen und den Vater geschossen wurde, eilten die in der Nachbarschaft lebende Tante (62) des 26-Jährigen und ihr Mann (69) zum Tatort. Dort wurden beide Opfer des Todesschützen. Am Samstag schreckte ein Polizeieinsatz die Gemeinde Rot am See erneut auf. Ein Mann hatte Schreckschüsse abgegeben und sich in seiner Wohnung verschanzt. Der 38-Jährige wurde von Spezialkräften festgenommen. Der Tatverdächtige war laut Polizei in einem psychischen Ausnahmezustand und wurde in eine Spezialklinik gebracht. (dpa)