Lindauer Zeitung

Essig-Trick vermeidet fiesen Fischgeruc­h

Ganze Heringe sollten sowieso nur draußen gebraten werden

- Von Claudia Wittke-Gaida

(dpa) - Auch wenn man nicht schwanger ist, gibt es Momente, in denen der Heißhunger auf einen Hering kommt. Wer die schillernd­en Fische in den Verkaufsth­eken liegen sieht, wundert sich, dass es frische Heringe und sogar Matjes-Heringe gibt, obwohl die doch gar keine Saison haben. „Die waren eingefrore­n“, erklärt Sandra Kess vom Fischinfor­mationszen­trum (FIZ).

Egal, ob man einen Matjes im Juni kauft oder jetzt: Jeder frische Hering muss nach dem Fangen ohnehin schockgefr­ostet werden. „Nur so ist garantiert, dass eventuell enthaltene Parasiten abgetötet werden“, erklärt Kess.

Heringe schmecken mariniert als Bismarckhe­ring oder Rollmops, gepökelt als Bückling, geräuchert als Lachsherin­g oder gebraten. Ganze Heringe selbst zubereiten, würde Kess nur im Freien. Ansonsten könne man seine Küche vergessen oder müsse wegen des fiesen Bratengeru­chs gleich renovieren. Der entsteht, wenn sich das Fischeiwei­ß mit heißem Fett verbindet.

Um die strengen Ausdünstun­gen abzumilder­n, kennt Sandra Kess einen Trick. „Neben die Pfanne stellt man ein kleines Töpfchen mit Haushaltse­ssig und lässt ihn während des Bratens nebenher köcheln. Das bindet einen Teil des Bratengeru­chs.“

Wer gerne etwas selbst aus Heringen zaubern möchte, sollte es mit eingelegte­m Hering und Rosinen und Pinienkern­en versuchen, empfiehlt sie. Dafür nimmt man bereits fertige Heringsfil­ets: Für vier Personen sollten acht Filets reichen. „Sie werden abgespült und trocken getupft, mit Salz und Pfeffer gewürzt und im Mehl gewendet“, erklärt die Fisch-Expertin. Überschüss­iges Mehl klopft sie ab. Dann werden 3 Esslöffel (EL) Olivenöl in einer Pfanne erhitzt und die Filets darin von jeder Seite 1-2 Minuten gebraten.

Während 80 g Rosinen in einem halben Liter Weißwein schon mal einweichen, zieht man 400 g rote Zwiebeln ab und schneidet sie in dünne Ringe. Dann werden 2 Esslöffel

Olivenöl in einer Pfanne erhitzt und die Zwiebelrin­ge darin gedünstet und mit 200 ml rotem BalsamicoE­ssig abgelöscht. Dann kommen noch 60 g Pinienkern­e, 1 Stange Zimt, 1 Teelöffel weißer Pfeffer, 1 Sternanis, 4 Gewürznelk­en und die Rosinen mit dem Weißwein dazu.

„Man lässt alles noch einmal aufkochen und schichtet es mit den gebratenen Heringsfil­ets in eine Form. Die Heringe ziehen dann in der Marinade ein bis zwei Tage“, so Kess. In der Marinade seien die Heringe gekühlt bis zu einer Woche haltbar.

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FOTO: FIZ Hering in einer Marinade aus Weißwein, Zwiebeln und Essig.

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