Schülerunternehmen Dreimalgrün spendet für tausend Bäume
Das Projekt ist nun vorbei und das Unternehmen löst sich auf – Größten Lernerfolg hatten die Schüler, wenn es Probleme gab
- Mit dem Ende des ProjektSeminars am Valentin-Heider-Gymnasium hat sich auch das Schülerunternehmen Dreimalgrün aufgelöst. Bei der letzten Hauptversammlung haben die Jugendlichen ihre Erfolge vor Lehrern, Eltern und Mitschülern präsentiert. Mit ihrem gespendeten Gewinn werden etwa Tausend Bäume gepflanzt.
Mit dem Projekt-Seminar hatten vierzehn Schülerinnen und Schüler des VHG die Möglichkeit, Erfahrungen in der Wirtschaftswelt zu sammeln – und das taten sie mit der Gründung ihrer eigenen Firma.
Die Jugendlichen tauchten für zwei Jahre in die Start-up-Welt ein und lernten die verschiedenen Disziplinen eines Unternehmens durch praktische Erfahrung kennen: Verwaltung und Organisation, Produktion, Marketing sowie Finanzen: Um all das kümmerten sich die Schüler selbst.
Die Idee, Pflanzensamen in kleinen Bechern für die Wohnung zu verkaufen, kam bei den Lindauern dann tatsächlich gut an. Mit der Sorte Basilikum erzielte Dreimalgrün die höchsten Verkaufszahlen, doch auch Kresse verkaufte sich gut, da es so pflegeleicht sei. Die dritte Sorte Rucola zeichne sich laut Unternehmen durch ein intensives Aroma aus, das man entweder möge oder nicht.
In zwei Jahren verkauften die jungen Gründer 328 Becher auf Schulfesten, im Lindaupark oder auf dem
Wochenmarkt.
Einer der Höhepunkte dieser zwei Jahre war für die Schülerfirma die Teilnahme an der Junior-Messe in Ingolstadt, bei der sie die Jury mit einem kreativen Werbespot von sich überzeugten und den zweiten Platz belegten.
Durch die Verkäufe nahm das junge Unternehmen viel Geld ein. Ein Zehntel des Umsatzes spendete es an „Plant-for-the-Planet“, eine Organisation, die sich für die Bepflanzung des Regenwaldes einsetzt. Auf der letzten Hauptversammlung überreichte der Vorstand letztendlich einen Scheck in Höhe von 1659 Euro an die Organisation.
Christoph Winkelhausen, Vorstandsmitglied von Dreimalgrün, rechnete vor, dass pro Euro etwa ein Baum gepflanzt werde – somit werden mithilfe des Unternehmens über 1000 Bäume gepflanzt.
Auf ihre vielen Erfolge sind die Schüler sehr stolz, doch Winkelhausen erzählt, dass er aus den Rückschlägen, die ein eigenes Unternehmen mit sich bringt, am meisten lernen konnte: Er lernte, Probleme mit viel Arbeit zu stemmen und sich auch nach Misserfolgen weiter zu motivieren, da bei einem Start-Up nicht immer alles perfekt laufe.
Da das Projekt-Seminar nach zwei Jahren nun zu Ende geht, löst sich auch das Schülerunternehmen auf. Ob es irgendwann einmal weitergeht, ist offen, Winkelhausen äußerte sich mit einem „Mal sehen“dazu.
Auf die Frage, ob die Schüler nach dem Projekt-Seminar weiterhin unternehmerisch tätig sein wollen, herrschte allerdings Zustimmung: Etwas Eigenes aufzubauen reizt die Jugendlichen sehr. Die besten Voraussetzungen haben sie ja nun, auch, wenn in Zukunft kein Schülerbonus mehr da sein wird.