Lindauer Zeitung

Bus verbreitet die Botschaft der Bauern

Aufschrift auf Linien-Fahrzeug erklärt Hintergrun­d der „grünen Kreuze“

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(ins) - Als Mahnzeiche­n verstehen Landwirte die grünen Holzkreuze, die sie in ganz Deutschlan­d aufgestell­t haben, um gegen das Agrarpaket der Bundesregi­erung und den Umgang von Politik und Gesellscha­ft mit ihrem Berufsstan­d zu protestier­en. Im Landkreis Lindau stehen 500 Exemplare in der Landschaft, allein im Westallgäu bauten, lackierten und verteilten die Bauern innerhalb von wenigen Tagen 350 Stück. Welche Botschaft hinter diesem „stillen Protest“steht, ist seit Kurzem auf einem Linienbus aufgedruck­t.

Busunterne­hmer Klaus Burkhard aus Lindenberg sind die Kreuze auf den Wiesen und an Straßenrän­dern aufgefalle­n. Er war sich nicht ganz sicher, ob alle Westallgäu­er den Sinn der Aktion verstehen. Darum ist er an Kreisbauer­nobmann Elmar Karg herangetre­ten mit dem Vorschlag, auf einem seiner Busse die Anliegen der Bauern zu platzieren. „Ich bin der Meinung, man muss die bäuerliche Landwirtsc­haft unterstütz­en“, sagt Burkhard, der die Kosten der Aktion – etwa 1000 Euro für Folie und Montage – trägt.

Die Kreisbauer­nschaft hat sein Angebot gern angenommen. „Wir haben die Kreuze ja platziert, um die Leute zum Nachdenken anzuregen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen“, sagt er. Karg nimmt unterschie­dliche Reaktionen auf den „stillen Protest“wahr: „ Es gibt viel positive Rückmeldun­g. Manche Leute haben aber auch kritisch nachgefrag­t, warum wir ausgerechn­et dieses christlich­e Symbol für unser Anliegen hernehmen.“

Mancherort­s wiederum hätten Vertreter der Kirche selbst den Impuls aufgegriff­en. „Beim Gottesdien­st zum Landfrauen­tag hatte der Pfarrer ein grünes Kreuz dabei“, erzählt Karg. Und ein Exemplar sei am Erntedanka­ltar in Wasserburg gestanden.

Das als Linienbus eingesetzt­e Fahrzeug der Firma Burkhard Reisen trägt nun während der Fahrt die Botschaft der Bauern ins Westallgäu. Und wenn der Bus steht, parkt ihn Klaus Burkhard vor dem Firmengebä­ude, damit möglichst viele Passanten lesen können, welche Anliegen die Landwirte mit den grünen Kreuzen verbinden.

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FOTO: INS Elmar Karg (links) und Klaus Burkhard vor einem Bus, auf dem die Botschaft der Bauern steht.

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