Mordverdacht: 83-Jährige in Haft
(bbb) - Der 73-Jährige, der am Freitag vor einer Woche von der Feuerwehr tot aus seiner Wohnung im Owinger Teilort Billafingen geborgen wurde, ist laut Polizei und Staatsanwaltschaft von seiner ExFrau ermordet worden. Anhand des vorläufigen Obduktionsergebnisses vom Mittwoch könne davon ausgegangen werden, dass die 83-Jährige ihn zuerst mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf schlug. Anschließend soll die mutmaßliche Täterin das Opfer mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und es angezündet haben. Das schreiben das Polizeipräsidium Ravensburg und die Staatsanwaltschaft Konstanz in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Was genau zum Tod des Mannes geführt hat, steht nicht fest. Laut Gerichtsmedizin soll er an den Folgen der Brandverletzungen und/oder der Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben sein. Zwischenzeitlich sei die Beschuldigte auf Antrag der Staatsanwaltschaft Konstanz beim Haftrichter vorgeführt worden, der die Untersuchungshaft gegen die 83-Jährige wegen Mordes angeordnet hat, heißt es in der Pressemitteilung. Die Verdächtige sei anschließend in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an.
Zunächst war nur bekannt, dass ein Mann bei einem Wohnungsbrand ums Leben gekommen war. Der Notarzt habe nur noch den Tod des 73-Jährigen feststellen können, nachdem ihn die Freiwillige Feuerwehr aus der Wohnung geborgen hatte. Im ersten Polizeibericht zu diesem Fall vom Freitag ist auch die Rede davon, dass es einer weiteren Bewohnerin gelungen sei, sich selbstständig vom Balkon des Wohngebäudes im ersten Stock zu retten. Die 83-Jährige sei mit Brandverletzungen, deren Ausmaß zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt waren, vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden. Neben den Freiwilligen Feuerwehren Owingen und Überlingen, die mit 45 Einsatzkräften im Einsatz waren, befanden sich vom DRK der Rettungsdienst und eine Schnelleinsatzgruppe vor Ort, hieß es im Polizeibericht. Die Brandursache war zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt.
Am Montag gaben Polizei und Staatsanwaltschaft bekannt, dass der 73-Jährige vermutlich Opfer eines Tötungsdelikts geworden ist. Wie die Ermittlungen der Kriminalpolizei zwischenzeitlich ergeben hatten, hatte die 83-jährige Ex-Frau des Mannes ihren Hausmitbewohner zunächst mit einem Gegenstand auf den Kopf geschlagen, ihn mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und dann angezündet. Zur Klärung der genauen Todesursache wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft eine Obduktion gerichtlich angeordnet. Zunächst hieß es, dass die Frau nach der Behandlung ihrer Brandverletzungen in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden sollte. Nun die Wendung: Statt in die Psychiatrie kommt die mutmaßliche Täterin ins Gefängnis. Zu den Hintergründen und den Motiven der Tat machten bisher weder Polizei noch Staatsanwaltschaft Angaben.