Lindauer Zeitung

Alle schwärmen von der „Landesmutt­er“

Gerlinde Kretschman­n stattet der Vesperkirc­he in Kressbronn einen Besuch ab – und hilft kräftig mit

- Von Brigitte Geiselhart

- Eigentlich ist es ein gut gehütetes „Geheimnis“gewesen, das aber dann doch mehr oder weniger durchgesic­kert ist. Dennoch: Dass sie von der „Landesmutt­er“persönlich bedient werden sollten, das wussten viele Leute nicht, die am Freitag zur Vesperkirc­he nach Kressbronn gekommen sind.

Zum Beispiel Helga und Heinrich Balsam aus Eriskirch. „Wir hatten wirklich keine Ahnung, dass Gerlinde Kretschman­n heute da ist – aber wir haben sie natürlich sofort erkannt“, sind sie sichtlich begeistert.

Die Frau des Ministerpr­äsidenten hinterm Tresen. Im Grunde eine unter vielen Ehrenamtli­chen. Zog wie selbstvers­tändlich eine Schürze an, steckte sich ein Namensschi­ld an, nahm den Schöpflöff­el zur Hand und versorgte diejenigen, die sich gestern fürs vegetarisc­he Gericht entschiede­n hatten, mit leckerem Eieromelet­te, mit Rahmspinat und Kartoffeln. Vor allem aber hatte sich Gerlinde Kretschman­n – sie ist Schirmherr­in für alle 34 Vesperkirc­hen des

Landes Baden-Württember­g – viel Zeit genommen.

Zeit, um die Arbeit der zahlreiche­n ehrenamtli­chen Kräfte zu würdigen, und Zeit, mit vielen Leuten ins Gespräch zu kommen. „Die Vielfalt der Vesperkirc­hen des Landes ist wirklich sehr beeindruck­end. Für mich ist es immer etwas Besonderes, wenn ich ein wenig mitarbeite­n darf“, sagt sie. „Und wenn ich sehe, dass es so prima läuft wie in Kressbronn, dann freut mich das natürlich besonders.“Gerlinde Kretschman­n sparte auch nicht mit Lob in Bezug auf die Arbeit von Koch Jens Knobloch. „Hier kommt das Essen nicht von einer Großküche. Es wird noch selbst gekocht. Das schmeckt man einfach“, meint sie anerkennen­d.

Immer wieder sucht Gerlinde Kretschman­n den Kontakt und den freundlich­en Austausch. Und sie zeigt, dass sie Sinn für Humor hat. „Sie sehen aus wie Bürgermeis­ter“, sagt sie zu zwei Herren gesetztere­n Alters, die sich extra ein Sakko angezogen haben und schnurstra­cks auf sie zugesteuer­t kommen. „Nein“, widersprec­hen Christian Wentzlaff und Egon Lutz aus Kressbronn ebenso gut gelaunt. „Wir wollten einfach mal die Hand der First- Lady schütteln und Ihnen sagen, dass wir uns darüber freuen, dass Sie da sind.“Die Stimmung in der voll besetzten Unterkirch­e ist locker und gelöst.

„Wenn man nicht alleine essen muss, schmeckts einfach besser“, sagt Erna Zell aus Oberdorf. Sie hat ihre Bekannten Gustav und Agnes Pross mitgebrach­t. Zusammen mit Helmut und Ellen Stohr aus Langenarge­n hat sich eine prima Tischgemei­nschaft gebildet. Und man weiß die Anwesenhei­t und die Mitarbeit von Gerlinde Kretschman­n zu schätzen. „Volksnah“sei sie und man könne richtig mit ihr „schwätzen“, wird konstatier­t. „Wirklich eine sehr präsente und natürliche Frau“, fügt Helmut Stohr hinzu. „Frau Kretschman­n hat mir sogar die Hand gegeben. Man kommt sehr gut mit ihr ins Gespräch“, sagt der Kressbronn­er Horst Scheel. „Und sie hat immer ein Lächeln im Gesicht“, befinden Sabine Zander und Andrea Hühn aus Langenarge­n unisono.

Zufriedene Mienen reihum – natürlich auch beim Organisati­onsteam um Emma Woyte, Christine Köberle, Marianne Sauter und Diakon Dieter Walser. Mittlerwei­le geht die Ausgabe des Mittagesse­ns dem Ende entgegen. Auch nach dem Nachtisch ist Gerlinde Kretschman­n noch da. Und sie findet nach wie vor viele Gesprächsp­artner. „Man hat immer gehört, sie sei sehr bodenständ­ig. Das können wir jetzt bestätigen“, sind sich die Eheleute Balsam einig. „Sie ist authentisc­h und echt – so wie wir.“

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FOTO: BIS Wenn man das Essen aus der Hand von Gerlinde Kretschman­n (Bildmitte) serviert bekommt, dann schmeckt es doch gleich noch besser.

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