Lindauer Zeitung

LotzbeckWa­hnsinn

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Zum Bericht: Schranken am Lotzbeckwe­g sollen weg; LZ vom 25. Januar: Am 11.09.2014 hat der Bauausschu­ss die Verwaltung beauftragt, die Beseitigun­g des schienengl­eichen Bahnüberga­ngs am Lotzbeckwe­g vorzuberei­ten. Die damals veranschla­gten Gesamtkost­en waren fünf Millionen Euro, von denen die Stadt eine Million tragen sollte. Das war mir damals als Stadtrat bereits viel zu viel Geld für die Vermeidung der durchschni­ttlichen Wartezeit aller Nutzer von knapp über einer Minute (ja, mit Ausreißern von gut 12 Minuten, es kommen aber 56 Prozent der Benutzer ganz ohne Wartezeit durch, weil die Schranken offen sind. Die Rechnung mit Originalda­ten der Bahn kann gerne bei mir nachgefrag­t werden).

Jetzt, sechs Jahre später, soll das Bauwerk plus/minus 15 Millionen Euro kosten. Dabei ist mir völlig egal, ob ich nur als Stadtbürge­r oder auch als Bundesbürg­er (Eigentümer der Bahn) oder als Bürger des Freistaats zahle – es ist mir grotesk zu viel Geld, um eine gefühlt lange Wartezeit an einem Freizeitwe­g zu vermeiden. Wer mit dem Bus in die Schule oder zur Arbeit fährt weiß, wann sein Bus fährt. Wer den Bahnüberga­ng regelmäßig zur gleichen Zeit nutzt weiß, wann er dort sein muss, um offene Schranken vorzufinde­n.

Das Argument, die Schranken dürften nur noch bis 2023 genutzt werden, ist erst die letzten Monate aufgekomme­n – ich weiß nicht, wie belastbar diese Aussage ist. Aber ich kann abschätzen, dass von den 15 Millionen etwa 100 Jahre 24/7 Schrankenw­ärterbeset­zung bezahlt werden könnten.

Wir reden von 1500 Euro je Lindauer Haushalt, knapp der Hälfte der Kosten der beiden Unterführu­ngen Langenweg und Bregenzer Straße (LZ vom 26.10.2019), der Hälfte des Lindauer Vermögensh­aushalts 2020, einem Viertel des Lindauer Verwaltung­shaushalts 2020 zur Reduzierun­g von Freizeitsc­hrankenwar­tezeiten – liebe Stadträte, macht das nicht! Thomas Zipse, Lindau

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