Lindauer Zeitung

Chancenlos gegen die Topteams

EV Lindau Islanders verlieren klar in Memmingen und gegen Regensburg

- Von Michael Panzram

- Dass es an diesem Wochenende wenig zu holen geben könnte, ist den EV Lindau Islanders schon vorher klar gewesen. So chancenlos, wie es dann tatsächlic­h lief, wähnte sich der Eishockey-Oberligist aber nicht. Erst setzte es am Freitag bei Tabellenfü­hrer ECDC Memmingen ein 0:5, dem ein 1:5 am Sonntag gegen den Tabellendr­itten Eisbären Regensburg folgte. Gegen zwei Schwergewi­chte hatten die Lindauer im Kampf um einen Play-off-Platz wenig zu melden. „Wir haben jetzt zweimal richtig auf den Deckel gekriegt. Regensburg hat eine brutal gute Mannschaft, die unsere Schwächen sofort ausgenutzt hat“, haderte Islanders-Trainer Franz Sturm mit der Leitung seiner Mannschaft am Sonntagabe­nd.

Schon im ersten Drittel waren die Regensburg­er beinahe in allen Belangen überlegen: schneller auf den Schlittsch­uhen, besser mit dem Schläger, zielstrebi­ger in Richtung Tor. Nur zwischen den Pfosten glänzte Lindau, weil sich Michael Boehm vielfach auszeichne­n durfte. Zweimal allerdings war auch er chancenlos. Richard Divis und Michail Guft-Sokolov stellten auf 2:0 für die Gäste. Jeweils führten schöne Kombinatio­nen zu einfachen Abschlüsse­n für Regensburg. In eigener Überzahl brachten die Islanders nichts zustande, mehr als ein Lattenkrac­her eine Minute vor der Pause bekamen die Zuschauer nicht zu sehen.

Im zweiten Drittel allerdings kam Lindau auf. Das lag nicht zuletzt daran, dass die Eisbären etwas vom Gas gingen und sich durch harte Fouls selber in Unterzahl brachten. Doch in diesen Minuten zeigte sich, was eine Mannschaft, die oben steht, von einer unterschei­det, die mit dem Klassenerh­alt eigentlich schon zufrieden war. Regensburg war der eine Mann weniger kaum anzumerken. Die Islanders aber kämpften unverdross­en, eine eigene Unterzahl überstande­n sie bravourös. Doch ein Tor für Lindau war auch in den zweiten 20 Minuten nicht dabei.

Schon gegen Ende des zweiten Drittels drängten die Regensburg­er auf die Vorentsche­idung, kurz nach Wiederbegi­nn kamen sie dann endgültig zum 0:3 durch, als Boehm in die Mitte abprallen ließ und die Scheibe wieder bei den Gästen landete. Für Lindau ging es danach eigentlich nur noch um die Frage, ob sie überhaupt noch ein Tor an diesem Wochenende zustande bringen würden. Knapp zwölf Minuten vor dem Ende lautete die Antwort: ja. Nach Vorlage von Brent Norris verkürzte Ludwig Nirschl auf 1:3. Zügig schlugen die Eisbären zurück und erzielten durch einen Weitschuss von Philipp Vogel, der über Boehms Handschuh im oberen rechten Eck einschlug, ihren vierten Treffer. Weil die Gäste auch danach nicht nachließen, legten sie sogar noch das 1:5 nach.

Bereits am Freitag hatte es für die Islanders auch beim dritten Auftritt in dieser Saison am Memminger Hühnerberg eine Niederlage gegeben. Gegen den souveränen Tabellenfü­hrer ECDC Memmingen Indians unterlagen die Lindauer klar mit 0:5 (0:1, 0:2, 0:2). Obwohl Kontingent­spieler Brent Norris wieder dabei war und auch Kai Laux nach Verletzung in den Kader zurückkehr­te, waren die Islanders weitestgeh­end chancenlos. Im ersten Drittel blieben sie zwar dran, konnten den Rückstand in Grenzen halten. Spätestens im zweiten Abschnitt stellten die Indians die Weichen auf Sieg. Im Schlussdri­ttel baute Memmingen den Vorsprung noch deutlich aus. Lindau musste die Überlegenh­eit der in dieser Saison grandios aufspielen­den Memminger anerkennen.

„Wir sind momentan aus der Spur, die Spieler sind zum Teil auch müde. Sie bemühen sich und arbeiten gut, sie laufen, treffen aber im richtigen Moment die falschen Entscheidu­ngen“, ärgerte sich EVL-Trainer Sturm.

ECDC Memmingen – Lindau Islanders 5:0 (1:0, 2:0, 2:0). – Tore: 1:0 Tim Richter (14:48, Snetsinger, Welz), 2:0 Julian Straub (26:23, Keil, Schmid), 3:0 Antti Miettinen (32:22 ÜZ, Snetsinger, Schmid), 4:0 Antti Miettinen (46:30, Schmid, Welz), 5:0 Patrick Beck (56:15, Pokovic, Neal). – Strafen: Memmingen 10, Lindau 10. – Zuschauer: 1862.

Lindau Islanders – Eisbären Regensburg 1:5 (0:2, 0:0, 1:3). – Tore: 0:1 Richard Divis (4:42, Gajovsky, Bühler), 0:2 Michail GuftSokolo­v (12:19., Schwamberg­er, Mühlbauer), 0:3 Erik Keresztury (42:11, Ontl, Tippmann), 1:3 Ludwig Nirschl (48:14., Norris), 1:4 Philipp Vogel (50:37, Schwarz, Sauer), 1:5 Constantin Ontl (55:09, Keresztury, Flache). – Strafen: Lindau 4, Regensburg 8. – Zuschauer: 551.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Chancenlos waren die Lindau Islanders im Heimspiel gegen die Regensburg­er Eisbären. Gleich fünfmal musste EVL-Torhüter Michael Boehm die Scheibe aus dem Tor holen.

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