„Landshut“nicht „zeitnah“nach Tempelhof
(mh) - Nach Einschätzung der Bundesregierung wird die „Landshut“in absehbarer Zeit nicht in Berlin-Tempelhof ausgestellt. Das Dornier-Museum in Friedrichshafen als Standort für den geplanten Erinnerungsort an den RAF-Terror nennt sie „bislang nicht realisierbar“. Die ehemalige Geisel Gabriele von Lutzau und der hessische FDP-Bundestagabgeordnete Till Mansmann hatten den ehemaligen Flughafen Tempelhof ins Gespräch gebracht. Dort solle die „Landshut“, die 1977 von linken Terroristen entführt und von der GSG9 befreit worden war, das Kernstück eines „Museums des Deutschen Herbstes“werden. Die zuständige Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Monika Grütters (CDU), reagiert zurückhaltend: „BKM untersucht eine Vielzahl möglicher Standortoptionen, wozu auch der ehemalige Flughafen Tempelhof gehört. Aktuell wird dies allerdings nicht als eine zeitnah zu realisierende Lösung eingeschätzt“, sagt eine Sprecherin auf Nachfrage. Zuvor hatte BKM eine Ausstellung im Dornier-Museum als „bislang nicht realisierbar“bezeichnet. Vertreter der Dornier-Stiftung für Luft- und Raumfahrt hätten erklärt, dass der Fortbestand des Museums über 2025 hinaus nicht gesichert sei. Die Kritik des „Landshut“-Aktivisten Martin Rupps, der Umgang mit dem Projekt sei eine Verschwendung von Steuergeldern, weist BKM zurück. „Ein sorgsamer Umgang mit Steuergeldern verlangt, dass eine dauerhaft tragfähige Ausstellung an einem angemessenen Standort gefunden wird. Eben deshalb arbeitet BKM an einer optimalen Standortlösung, die der inhaltlichen Bedeutung des Vorhabens und ebenso dem verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern gerecht wird.“Archivfoto: dpa