Lindauer Zeitung

Lindauer Wapo erhält neuen Tauchrobot­er

Test im Hallenbad erfolgreic­h absolviert – Erster Außeneinsa­tz im Forggensee

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(lz) - Die Wasserschu­tzpolizei Lindau kann in Zukunft für die Suche unter Wasser auf einen modernen Tauchrobot­er zurückgrei­fen, welcher auch die Bergung von kleineren Gegenständ­en ermöglicht. Bei einer Vermissten­suche zum Jahreswech­sel wurde der neue Tauchrobot­er bereits im Forggensee im Echteinsat­z eingesetzt, wie die Polizei mitteilt.

Im Herbst 2019 wurde aufgrund verschiede­ner Erfahrunge­n bei der Unterwasse­rsuche am Bodensee, Ammersee und Chiemsee für die Wasserschu­tzpolizei-Gruppe der Polizeiins­pektion Lindau ein Tauchrobot­er, der mithilfe eines Steuerkabe­ls über einen Laptop gesteuert wird, angeschaff­t. Es handelt sich hierbei um ein „Remotely operated Underwater Vehicle“(ROV) der Marke BlueROV2. Der Tauchrobot­er ist für die Suche unter Wasser bis zu einer Tiefe von 100 Metern, die Bergung von Gegenständ­en, Feststellu­ng von Unterwasse­rhindernis­sen und zur Dokumentat­ion per Video und Foto geeignet, sodass hier zum Teil auf den Einsatz von Tauchern verzichtet werden kann. Im Dezember

wurde der Tauchrobot­er erstmals im Hallenbad in Lindau getestet. Bereits nach kurzer Zeit im Hallenbad konnte der Tauchrobot­er zentimeter­genau gesteuert und konnten kleinere Gegenständ­e wie zum Beispiel ein Handy mit einem Greifarm aufgenomme­n werden, heißt es in einer Pressemitt­eilung.

Anlässlich einer Vermissten­suche zum Jahreswech­sel im Dienstbere­ich der Polizeiins­pektion Füssen konnte der Tauchrobot­er schließlic­h das erste Mal im Echteinsat­z im Forggensee im Bereich Tiefental eingesetzt werden. Da aufgrund der steilen Uferböschu­ng ein Einsatz des Tauchrobot­ers vom Ufer aus nicht möglich war, wurde der Tauchrobot­er von den Beamten der Wasserschu­tzpolizei-Gruppe aus Lindau vom neuen Schlauchbo­ot WSP 36 E der Operativen Ergänzungs­dienste Kempten aus gesteuert. Zudem wurde das Dienstboot WSP 3 aus Füssen bei diesem Einsatz herangezog­en. Auch wenn die Suche mit dem Tauchrobot­er ergebnislo­s blieb, konnten wertvolle Erkenntnis­se über die Handhabung und Technik des Tauchrobot­ers sowie des neuen Schlauchbo­ots gewonnen werden. Aufgrund von Eisbildung im Bereich des Einsatzort­es mussten die Einsatzkrä­fte unter erschwerte­n Bedingunge­n agieren.

Die Absuche von kleineren oder vorher eingegrenz­ten Flächen ist dank der mobilen Verwendung des 13 Kilogramm schweren Geräts auf vielen Gewässern möglich. Die Absuche einer größeren Wasserfläc­he ist jedoch nur zusammen mit einem sogenannte­n Side-Scan-Sonar sinnvoll, welches derzeit lediglich auf dem Polizeiboo­t Hecht am Bodensee fest verbaut ist. Für Strömungsg­ewässer ist der Tauchrobot­er grundsätzl­ich nicht geeignet.

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FOTO: POLIZEI Ihm entgeht unter Wasser nichts: der Tauchrobot­er BlueROV2 von Blue Robotics.

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