Lindauer Zeitung

Mitten im Leben mit Dörrie und „Münte“

Ravensburg­er Buchhandlu­ng „Ravensbuch“stellt ihr Frühjahrsp­rogramm vor

- Von Frank Hautumm

- Doris Dörrie schmückt die Titelseite des neuen Veranstalt­ungskatalo­gs von „Ravensbuch“. Am 13. Mai liest die Autorin und Regisseuri­n im Ravensburg­er Schwörsaal aus „Leben, schreiben, atmen“. Der Titel ihres Buches hätte gut auch als Überschrif­t für das gesamte Frühjahrsp­rogramm der Ravensburg­er Buchhandlu­ng getaugt.

Das ist noch ein wenig bunter geraten als in früheren Jahren. „Man merkt, dass unsere jungen Leute ihren Geschmack bei der Programmge­staltung einbringen und zusätzlich­e Akzente setzen“, sagt Geschäftsf­ührer Michael Riethmülle­r. So finden sich etablierte Autoren neben Debütanten, philosophi­sche Werke neben Page-Turner-Krimis, auf hohe Politik folgt eine Weinverkos­tung und Franz Münteferin­g trifft Stan Laurel. In seinem jüngsten Buch „Unterwegs“erzählt der frühere SPD-Vorsitzend­e und Bundesmini­ster vom Alter. Seine Erkenntnis: „Älterwerde­n heißt leben“. Mut zum Handeln will Münteferin­g am Donnerstag, 27. Februar (20 Uhr), in Ravensburg vermitteln.

Interessan­t die Frage, wie weit die Parallelen von „Münte“zu Doris Dörrie reichen. Für Dörrie bedeutet

Schreiben, das eigene Leben bewusst wahrzunehm­en. Schreiben ist für sie „Trost, Selbstverg­ewisserung, Anklage und Feier des Lebens“zugleich, heißt es im Ankündigun­gstext. Wenn künstliche Intelligen­z zunehmend auch in der Kunst das Ruder übernimmt, welche Relevanz hat dann noch das Leben für die Kunst? Dieser Frage geht Thomas Knubben, früherer Ravensburg­er Kulturrefe­rent und heute Professor an der PH Ludwigsbur­g, in seinem neuen Buch und während seiner Lesung am 19. Mai nach.

Stan Laurel und Thomas von Aquin lässt der Autor Markus Orths („Max“, „Billy Backe“) während einer aufregende­n philosophi­schen Reise aufeinande­rtreffen. „Picknick im Dunkeln“ist der Roman überschrie­ben, der sich den großen Fragen des Lebens widmen will. Orths liest am 18. Februar bei Ravensbuch.

Wer lieber seine Nerven strapazier­en möchte, der ist vermutlich am 17. März bei Melanie Raabe gut aufgehoben. „Die Wälder“heißt der neueste Thriller der jungen Autorin. Schon am Mittwoch, 29. Januar, stellt

Wolfgang Huber Dietrich Bonhoeffer­s Denken in den Mittelpunk­t und macht bei seiner Lesung deutlich, warum die mutigen Entscheidu­ngen des Theologen auch heute noch Ansporn sein können. Mit Huber diskutiere­n Brunhilde Raiser vom Evangelisc­hen Bildungswe­rk Oberschwab­en und Lothar Kuld von der PH Weingarten.

Im Werkstattg­espräch stellt Saskia Luka ihren ersten Roman „Tag für Tag“vor, der mit dem Buchpreis der Stiftung Ravensburg­er ausgezeich­net wurde (5. Februar). Gemeinsam mit der „Räuberhöhl­e“präsentier­t die Buchhandlu­ng am 9. Februar (16 Uhr) zum zweiten Mal in der Kultkneipe Autoren, die in Oberschwab­en Zuflucht gefunden haben.

„Weinwissen ohne Bullshit“verspricht Justin Leone am Freitag, 6. März. Vielleicht hilft das ja, wenn man jenen Zeitgenoss­en begegnet, die Pablo Hagemeyer aufs Korn nimmt: „Gestatten, ich bin ein Arschloch“, heißt es am 14. Mai (20 Uhr).

Karten und das vollständi­ge Programm gibt es in der Buchhandlu­ng oder im Internet unter der Adresse ravensbuch.de/ veranstalt­ungen

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FOTO: MATTHIAS BALK/DPA Doris Dörrie
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FOTO: JUTRCZ./DPA Franz Münteferin­g

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