Uwe Birk zum Ehrenbürger ernannt
Stadtrat zeichnet SPD-Politiker für 30 Jahre als Bürgermeister aus.
- Lindaus Stadtrat hat auch Uwe Birk zum Ehrenbürger ernannt. Der langjährige Bürgermeister rief Bürger und Stadträte dazu auf, Verständnis für die aufzubringen, die anderer Meinung sind.
Der Stadtrat habe in der Dezembersitzung neben der Ehrenbürgerschaft für Karl Schober auch beschlossen, Uwe Birk die höchste Ehrung der Stadt Lindau zu übereignen, sagte OB Gerhard Ecker zu Beginn der Stadtratsitzung am Mittwochabend. Zugleich habe man sich bewusst entschieden, die Bekanntgabe zu trennen, damit jeder der beiden die ihm zustehende Würdigung erhalte.
Birk gehört seit Mai 1990 dem Stadtrat an und ist von Anfang an fast ununterbrochen Bürgermeister. Einen Termin für die Ehrungsfeier gibt es laut Ecker noch nicht, aber natürlich werde Lindau auch den dritten lebenden Ehrenbürger gebührend feiern. Vor drei Wochen hatte der OB Schober dessen Urkunde überreicht, seit fünf Jahren ist Anneliese Spangehl Ehrenbürgerin.
„Es hat mich sehr berührt“, sagte Birk und dankte allen, die ihm diese Auszeichnung zuerkannt haben: „Es ist für mich eine hohe Ehre.“Birk ist in Lindau aufgewachsen und führt hier seine Anwaltskanzlei. „Ich habe mein ganzes Leben hier verbracht“, sagte Birk und begründete das damit, dass Lindau einfach „eine ganz tolle Stadt“sei. Er hob das rege Vereinsleben hervor, zu dem auch Einrichtungen wie der Verein zur Instandsetzung
der Leonhardkapelle gehöre, der 300 000 D-Mark für den Erhalt gesammelt habe. Ähnliche Ziele haben heute die Fördervereine für den Aeschacher Friedhof oder den Lindenhofpark. Birk freut sich, in einer Stadt leben zu dürfen, in der Menschen so viel Wert auf den Erhalt der Kulturgüter legen.
Birk nannte aber auch das soziale Leben und hob die Sozialstation hervor, deren Vorsitzender er viele Jahre war. In der Zeit habe die Sozialstation unter anderem zwei Stationen für Kurzzeitpflege eingerichtet. Ähnlich wertvoll sei natürlich die Arbeit des Roten Kreuzes oder der Feuerwehr: „Wir haben ganz viele tolle Menschen, die hier aktiv sind.“
Birk erinnerte auch an die Arbeit im Stadtrat unter den Oberbürgermeistern Jürgen Müller, Petra Seidl und Gerhard Ecker und an der Seite der Bürgermeister Paula Seberich und Karl Schober. Ein wichtiges politisches Ziel habe man gemeinsam erreicht: „Der Bahnhof bleibt auf der Insel.“Viele Projekte habe man umgesetzt. Nervig sei allerdings der Dauerstreit über das Parken: „Das ist das einzige Thema, das mich negativ verfolgt hat über die Jahrzehnte.“
Stolz ist Birk, dass er in 30 Jahren nie einen Streit mit einem Ratskollegen hatte. Auch wenn man unterschiedlicher Meinung gewesen sei, sei es nie unter die Gürtellinie gegangen. Birk warb dafür, den Andersdenkenden Respekt zu zollen und ihnen die andere Meinung zuzubilligen: „Ein Quantum Wahrheit hat eigentlich jeder dabei.“