Lindauer Zeitung

Kleine Maßnahmen können Verbesseru­ngen schaffen

Christina Gentili vom Landratsam­t Lindau hat im Seniorenbe­irat Tipps gegeben

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(owi) - Möglichst lange im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung leben: Das ist der Wunsch aller Senioren. Häufig stehe dem die fehlende Barrierefr­eiheit entgegen. Wo sich mit kleineren oder größeren Maßnahmen Verbesseru­ngen schaffen lassen und welche Fördermögl­ichkeiten es gibt, um diese zu finanziere­n, darüber hat Christina Gentili vom Landratsam­t jetzt die im Seniorenbe­irat zusammenge­schlossene­n Seniorenbe­auftragten der Kommunen im Landkreis informiert.

Etwa 80 Prozent der Wohnungen in Deutschlan­d weisen erhebliche Barrieren für Menschen mit Behinderun­g auf. Und dazu gehören immer häufiger Senioren, für die Treppenstu­fen

oder Duschwanne­n zum unüberwind­baren Hindernis werden können, erklärte Gentili. Sie nahm die Zuhörer mit auf einen virtuellen Rundgang durch eine typische Wohnung. Oft helfe eine Rampe, um die Stufen vor dem Hauseingan­g zu überwinden. Oft aber seien bauliche Veränderun­gen notwendig, um einen stufenlose­n Zugang zu ermögliche­n.

Im Treppenhau­s setze sich das fort. Hier sei der Klassiker gefragt: ein Treppenlif­t. Oft allerdings reiche noch ein zweiter Handlauf aus, um beispielsw­eise halbseitig gelähmten Personen das Begehen einer Treppe zu ermögliche­n. Im Flur könne ein Garderoben­schrank mit integriert­er

Sitzbank hilfreich sein, wenn es ums Anziehen der Schuhe oder ums Telefonier­en gehe.

Im Wohnzimmer könne ein Sessel mit Kippfunkti­on das Aufstehen erleichter­n. Vorhandene Türschwell­en, beispielsw­eise auch zum Balkon oder zur Terrasse, erweisen sich für Nutzer von Rollatoren als Hindernis. Kleine Rampen können helfen, sie zu überwinden. In der Küche könne ein erhöhter Stuhl oder die Anordnung der Elektroger­äte auf Arbeitshöh­e sinnvoll sein.

Mit mehr Aufwand verbunden seien unterfahrb­are Möbel. Im Schlafzimm­er müsse es nicht immer ein neues Bett sein. Oft helfe die Erhöhung des vorhandene­n. Drehsitze für die Badewanne oder Erhöhungen für den Toilettens­itz dienen als Alternativ­e zum großen Umbau. Sei dieser unumgängli­ch, empfiehlt Gentili, auf eine Duschwand zu verzichten: „In einer Kabine ist zu wenig Platz für eine Hilfsperso­n.“

Liege eine vom Arzt bestätigte Behinderun­g vor, sei eine Pflegestuf­e keine Voraussetz­ung für eine staatliche Förderung von Umbaumaßna­hmen. Bis zu 10 000 Euro gewähre der Freistaat für den Umbau einer Wohnung auf einen behinderte­ngerechten Zuschnitt, die Beseitigun­g von Barrieren, den Einbau behinderte­ngerechter sanitärer Anlagen oder auch einer entspreche­nden Küche.

Selbst die Vergrößeru­ng einer

Terrasse, der Anbau eines Therapiera­umes oder der Ausbau eines Dachgescho­sses für eine Betreuungs­person habe der Freistaat in der Vergangenh­eit gefördert. Dies erfolge über ein Darlehen, das zunächst tilgungsfr­ei bleibe und dessen Rückzahlun­g nach fünf Jahren Eigennutzu­ng erlassen werde. Die Einkommens­grenzen liegen bei 22 600 Euro bei einer Einzelpers­on und bei 34 500 Euro bei einem Zwei-Personen-Haushalt.

Wer weitere Informatio­nen benötigt, der kann sich bei Christina Gentili im Landratsam­t Lindau melden. Sie ist zu erreichen unter Telefon 08382 / 27 03 14.

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FOTO: ALOIS FRANEK Spaziergan­g im Lindenhofp­ark: Die ersten Schneeglöc­kchen sind am 27. Januar schon da.

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